Dossier Karlsruhe: Dream city

Parc du Château de Karlsruhe © Pressearchiv KMK

Die im Traum entstandene Stadt Karlsruhe verlockt auch zu einem solchen. Zwischen den großen Museumsinstitutionen und einem Stadtbummel, lädt dieses Dossier dazu ein, die Fächerstadt (wieder) zu entdecken.

Die Geschichte von Karlsruhe beginnt 1715 mit dem Wunsch des Markgrafen Karl-Wilhelm von Baden-Durlach nach einer neuen Residenz. Der Legende nach soll der Landesvater aus einem Schläfchen in der Natur aufgewacht, diesen so idyllischen Ort als Standort für seine Stadt bestimmt haben, der ihn heute noch im Namen trägt. Wie eine ideale Stadt nach der Mode des 18. Jahrhunderts gebaut, breitet sie sich auf geometrische Weise rund um das Schloss aus – von dem nur der achteckige Turm übriggeblieben ist – das das Zentrum des Strahlensystems darstellt, welches die Stadt strukturiert und aus der Vogel- perspektive an einen Fächer oder eine Sonne mit ihren 32 Strahlen erinnert. Im Laufe der Jahre entwickelt sich der Stadtraum, insbesondere dank der klassischen Eleganz eines Friedrich Weinbrenners, der zum Beispiel eine Pyramide (1825) baut. Sie thront auf dem Marktplatz, beherbergt das Grab des Markgrafen und erinnert dabei an die utopischen Kühnheiten eines Claude-Nicolas Ledoux. Eine weitere markante Figur der Architektur ist Walter Gropius, der ein riesiges Ensemble, die Dammerstock-Siedlung errichtete, selbst wenn dieses Monument des Bauhauses aus budgetären Gründen unvollendet blieb. Heute ist die Stadt ins 21. Jahrhundert eingezogen, mit ihrer fast fertig gestellten U-Bahn oder dem genial umfunktionierten Schlachthof.

Als Kulturstadt zeigt sich Karlsruhe dem Besucher in seiner ganzen Fülle, dank Kultur in Karlsruhe, einer Initiative, die rund dreißig Institutionen umfasst, denen wir in den kommenden Ausgaben von Poly folgen werden. Erwähnenswert sind die entfesselten zeitgenössischen Experimente des ZKM und die zahlreichen Innovationen, die 2019 zur Aufnahme in das Netzwerk der „City of Media Arts“ der Unesco führten. Davon zeugen ebenfalls die Schlosslichtspiele 2020 (05.08.- 13.09.), die sich runderneuern, denn sie spielen… bei den Zuschauern zuhause, auf ihrem Bildschirm, ohne dabei ihren erstaunlichen Charakter zu verlieren. Auf den folgenden Seiten zeigt sich diese Museumspracht mit Institutionen, die sich darüber freuen, wieder ihre Pforten zu öffnen. Eine andere schöne Sommeridee für Groß und Klein: Ein Spaziergang durch eine der zahlreichen grünen Lungen der Stadt, den Botanischen Garten mit seinen Gewächshäusern und seinen versteckten Grotten oder die Günther-Klotz-Anlage in der man schön picknicken und an den Ufern der Alb dösen kann. Sich in den Straßen verlieren. Ein bisschen shoppen, sich wiederfinden und von einer unvergleichlichen Atmosphäre profitieren, die Heinrich von Kleist in einem Brief von 1801 mit einem Satz beschrieb, der heute immer noch zutrifft: „Es ist schade, dass du diese sternförmig gebaute Stadt nicht gesehen hast. Sie ist klar und lichtvoll wie eine Regel, und wenn man hineintritt, so ist es, als ob ein geord- neter Verstand uns anspräche.“


Zur Vorbereitung ihrer Reise finden Sie die Veranstaltungen des Sommers unter 
karlsruhe-erleben.de/sommer-in-karlsruhe

Kulturstadt Karlsruhe
kulturinkarlsruhe.de/fr

Tourismusbüro
karlsruhe-tourismus.de

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