Jardin du Michel 2025: Zwischen Nostalgie und Entdeckungen

Dub Inc © Carlos Gerardo García

Zum zwanzigjährigen Jubiläum segelt der Jardin du Michel zwischen Ikonen der Vergangenheit, der unaufhaltbaren neuen Welle und der vielversprechenden regionalen Szene.

In diesem Jahr bekennt das lothringische Festival Jardin du Michel Farbe, indem es ein außergewöhnliches Format annimmt: Das für gewöhnlich dreitägige Festival zählt dieses Mal einen Tag mehr! Von einer Gruppe von Freunden gegründet, hat dieses Projekt sich weiterentwickelt und empfängt von nun an mehr als dreißig französische und internationale Gäste, mit, parallel dazu organisierten Straßenspektakeln. Die Feierlichkeiten beginnen mit einer schönen Vielfalt an Künstlern, darunter dem Rapper Rilès (29.05.), der seit seinem unumgänglichen Brothers bekannt ist, eine super rhythmischen Stück aus dem Jahr 2016. Nach drei Jahren Abwesenheit ist der junge Mann zurück mit Survival Mode, seinem zweiten Album auf dem er weiter die Klänge mischt. Während Survival mit voller Geschwindigkeit zwischen Hip-Hop, Tribal und Country navigiert, steht Big Trouble, zu den zarten Klängen der Gitarre und wählt eine melancholische Pop-Folk-Seite, die man im betörenden Paradise wiederfindet. In einer Mischung der Gattungen à la Post Malone und Kanye West, verlässt der Sänger aus Rouen mit diesem Werk ausgetretene Pfade und erkundet in Interlude, ein orchestrales Mini-Zwischenspiel mit Geigen, die uns in eine japanische Welt versetzen… Eine Sensation, die kein flüchtiges Raumschiff ist, da sie sich dauerhaft mit Save my mind durchsetzt, einem Titel, in dem das Japanische und das Englische in einer verblüffenden Stimmung koexistieren.

 

 

Das Festival ist nicht das Einzige, das ein doppeltes Jahrzehnt feiert: Le Chemin, zweite Platte der romantischen Rocker von Kyo (01.06.), die 2003 veröffentlicht wurde, setzt ihre Tournee zum zwanzigjährigen Jubiläum fort. Neu aufgelegt und mit neuen Duos auf ihren Kult-Stücken versetzt – Cœur de Pirate für Dernière danse oder Nuit Incolore auf Je cours –, wird das Album, das zum Jahresbeginn als goldene Platte ausgezeichnet wurde, sicherlich eine Welle der Nostalgie auslösen. Ein Reggae-Flow wird ebenfalls erklingen, getragen von Dub Inc aus Saint-Étienne (30.05.), die gerade ihr neues Album vorbereiten, aber auch Tiken Jah Fakoly (30.05.) von der Elfenbeinküste mit seiner warmen Stimme. Man freut sich auch die Ex-Sängerin von Therapie Taxi, Adé, wiederzuhören (01.06.), immer auf der Suche nach neuen Stilen, da sie im vergangenen Herbst mit Inside out Mvmnt zurückgekommen ist, einem Kondensat aus Rock, Elektromusik, reinem und introspektiven Hyper-Pop, ein Gegensatz zu ihrem vorherigen Pop-Country-Projekt. Die regionale Szene ist ihrerseits gut vertreten mit dem Elektro-Pop von Allivm (01.06.), den sie mit Rap und Slam mischt und dem überreizten Metal von First Rage (01.06.) oder dem hypnotisierenden Rock des Duos Sweet Mad (31.05.).


In Toul und Dommartin-lès-Toul vom 29. Mai bis 1. Juni
jardin-du-michel.fr

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