Claus to me: Zwei komplementäre Ausstellungen zu Ehren von Camille Claus

La Lecture, 1979 Coll. Claus-Bock © Pôle Culturel

Zwei komplementäre Ausstellungen zu Ehren von Camille Claus, einem der großen elsässischen Maler des 20. Jahrhunderts.

Oft wird Camille Claus (1920-2005) auf Werke von übersteigerter Lyrik, voller Leben und Träume, für eine synkretistische elsässische Mythologie reduziert. Zwei Ausstellungen runden das Bild ab, zeigen insbesondere die Gemälde, die er nach seiner Rückkehr aus Tambow realisiert hat, wo er interniert war, wie zahlreiche zwangsweise in die deutsche Wehrmacht eingezogene Elsässer: Ausgemergelte Körper mit expressionistischem Aussehen verkörpern einen intensiven Schmerz. Wenig später probiert unser Mann die Abstraktion aus, mit geometrischen Kompositionen, die an Jean Arp oder Auguste Herbin erinnern, bevor er ab 1950 zur bildlichen Darstellung zurückkehrt. In Drusenheim entfaltet sich dieser bildliche Lebensweg, während die Ausstellung in Straßburg sich detaillierter für die Spiritualität des Malers interessiert. Man findet hier insbesondere die Gemälde aus der Serie Diogène, eine Leihgabe des Mamcs: Der Philosoph wird nicht wie ein respektloser Zyniker gesehen, sondern eher als ein völlig freier Mann, der den sozialen Konventionen und der bestehenden Ordnung den Rücken kehrt. Ein lebendiges Portrait des Künstlers für jene, die ihn kannten…

Camille Claus Expositions
Selbstbildnis von Camille Claus, 1963 (Samml. Jean-Louis und Esther Mandel), Ausstellungen von Camille Claus

À la Médiathèque protestante (Strasbourg) jusqu’au 25 mars et à l’Espace d’art Paso (Drusenheim) jusqu’au 9 avril 
mediathequeprotestante.fr
polecultureldrusenheim.fr

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