Reise rund um die Ill mit dem CEAAC, dem CRAC Alsace und der Kunsthalle

Carolina Caycedo, Reciprocal Sacrifice (capture d’écran Screenshot), 2022, Courtesy of the artist, Commonwealth and Council (Los Angeles/Mexico City) & Instituto de Visión (Bogotá/NYC)

Als Zusammenarbeit dreier Institutionen, die zur Verbreitung der zeitgenössischen Kunst beitragen, nimmt L’Ill den Besucher mit zu den Mäandern eines symbolträchtigen elsässischen Flusses. 

Die Ill, die das Elsass von Süd nach Nord über fast 220 Kilometer durchzieht – von den Hängen des Glaserbergs bis zum Rhein, in den sie bei Offendorf mündet – strukturiert die Region. Sie ist gleichzeitig das Rückgrat und das Substrat eines dreiteiligen Rundgangs, der sich in Orten wie dem CEEAC (Straßburg) entfaltet, mit Mirage des Duos -Y-, den man jedes erste Wochenende im Monat mit Wünschelruten besuchen kann, Ergebnis der Arbeit eines Reparateurs für Blasinstrumente aus dem Baskenland und eines Paars von „Töpfer-Magnetiseuren“ aus dem Outre-Forêt. Im Crac Alsace (Altkirch) wird Pellicule de Sauvagerie gezeigt, eine Gruppenausstellung, deren Titel auf die Rückkehr zum Ursprungszustand eines Flusses verweist, so als ob die Welle nach Erlösung suchte, um die Interventionen zu vergessen, die der Mensch sie ertragen lassen hat. Das erkundet das italienische Duo Caretto & Spagna, das auf symbolische Art und Weise den Fluss „reparieren“ möchte. Die Koreanerin Seulgi Lee ihrerseits sammelt Wasser – aus der Ill, aber auch der Durance, dem Sankt-Joergens-See, etc. – und verkapselt es in „Amulett-Fläschchen“ in denen die Wasserenergie vital wird. Zu nennen ist auch die Dänin Marie Raffn, die sich auf die industrielle Vergangenheit des Südens der Region bezieht, indem sie besondere Webarbeiten ausgehend von digitalen Bildern kreiert – eine Verbindung von Technologie und Kunsthandwerk – die ebenso die sich verändernden Spiegelungen der flüssigen Oberfläche zeigen, wie die wasserfallartigen Algen darunter. 

In La Kunsthalle (Mulhouse), hat Sandrine Wymann elf Künstler für Déborder la rivière vereint, das die Stimme der Ill „mit jener der Menschen, der Pflanzen und der Tiere mischt, um ein ideales Ökosystem zu erzählen, in dem die Rechte jeder der Komponenten gehört werden würden“, fasst sie zusammen. Eine Aussage, die weit über die Region hinausgeht… So gehen die Kreationen der Kolumbianerin Mariana Murcia – ebenfalls präsent im Crac wo sie das Quellwasser der Ill in flimmernden Honigwein verwandelt, indem sie es mit lokalem Honig mischt – einen Dialog mit dem Duo Encastrable (Antoine Lejolivet & Paul Souviron) ein, das in dieser Saison in Künstlerresidenz in Mulhouse ist, oder mit Guillaumit, dessen verspielte Welt sich auf der Fassade der Gießerei in einer interaktiven Freske entfaltet, in Form eines topographisch- historischen Umzugs. Und schließlich ist es unmöglich Reciprocal Sacrifice (2022), ein Video von Carolina Caycedo nicht zu nennen, das die Reise eines Lachses zeigt, der versucht zu seinem Laichplatz in den Rocky Mountains zurückzukehren, ein Vorwand um von der Erwärmung des Snake Rivers zu sprechen, oder vom Platz des Fisches im Leben des indianischen Stammes der Nez Percé, womit sie uns zu einem friedlichen Zusammenlaben mit den Tieren anhält. 


Im CEAAC (Straßburg) bis 7. September, im Crac Alsace (Altkirch)
bis 21. September und in La Kunsthalle (Mulhouse) bis 26. Oktober 
ceaac.orgcracalsace.comkunsthallemulhouse.com 

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