Zeit der Pause: Fotografische Gespräche von Naomi Leshem

Trenches, 2018

In einer zweiköpfigen und grenzüberschreitenden Ausstellung entfalten sich die Fotografischen Gespräche von Naomi Leshem.

Die als Paare vereinten viereckigen Aufnahmen der israelischen Photographin Naomi Leshem werden beiderseits des Rheins gezeigt. Indem sie fruchtbare und feine künstlerische Zusammenstöße kreieren, installieren diese Diptychen einen Dialog zwischen zwei Bildern, so dass, jedes Mal, neue Perspektiven eröffnet werden. Die Beziehung, die sich manchmal in ähnlichen Kompositionen ausdrückt, ist eindeutig: So hinterfragt eine Ansicht des Toten Meeres, die von einem erbarmungslosen Licht überflutet wird, einen düsteren Zürichsee, über dem die Nacht sich mit dem Sonnengestirn zu amüsieren scheint. Man stellt sich also vor, dass das Schicksal der Wasserfläche mit einem Salzgehalt, der zehn Mal höher ist als jener des Mittelmeeres, jenes von Gewässern sein könnte, die von Verschmutzung bedroht sind… Andernorts ist die Beziehung feiner: Eine junge Frau sitzt in meditativer Haltung auf einem gespannten Seil, gegenüber eines Weges, der zwischen zwei Steinmauern verläuft. Archäologische Überreste? Vergessene Schützengräben? Hier ist die intime Kunst von Naomi Leshem – die eine Pause auf dem Weg der Existenz suggeriert – von großer Sanftheit.


Im Friedrichsbau (Bühl) und im Pôle culturel (Drusenheim), vom 8. Oktober bis 7. November, mit Unterstützung des Programms Interreg der Europäischen Union
buehl.de/leshem
pole-culturel.drusenheim.fr
naomileshem.com

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