Tragédie new edit und the Beat goes on

Tragédie, new edit © François Stemmer

Zehn Jahre nach seinem riesigen Erfolg in Avignon präsentiert Olivier Dubois eine neue Version von Tragédie, new edit.

Nach Révolution, mehr als zwei Stunden Kreisen um Poledance-Stangen zu Boléro von Ravel in einem Remix von François Caffenne, nehmen die beiden Komparsen dieses Prinzip der Wiederholung in Tragédie wieder auf: Ein immer stärker werdendes Gehämmer, bis zur Erschöpfung und Transzendenz. Achtzehn total nackte Interpreten, im Rhythmus von 111 ohrenbetäubenden BPM, für 50 Minuten Hin und Her von 12 Schritten in einer geraden Linie von einem Bühnenhintergrund aus, in dem sie hinter schwarzen Segeln verschwinden und auftauchen. Ein Rave-Traum, bei dem die ultra-präzise gemeinsame Choreographie – die auf Variationen der Doppelungen und in Serie wiederaufgenommenen Schleifen basiert – in einem zügellosen und überschwänglichen Chaos endet. Körper am Boden, die sich nach krampfhaften Widerständen ineinander verwickeln.

Tragédie, new edit © François Stemmer
Tragédie, new edit © François Stemmer

Zu erbarmungslos und angespannt, um wirklich von Übertretung zu erzählen, aber egal, das Verlangen nach Freiheit bei den Zuschauern und Kritikern der Zeit schien befriedigt. Olivier Dubois interpretiert sein Stück in dieser new edit neu, „nicht mehr binär, sondern multinär. Die Nacktheit als einziges Kostüm entledigt jedes Individuum auf der Bühne der Genre- Kriterien und ent-sexualisiert die Körper. Es sind Wesen, die tanzen, sie werden zu poetischen Körpern, politischen Körpern und Körper-Werken. Das ist zweifelsohne die beste Art und Weise die Zukunft der Menschheit aufzufassen.“


Im Carreau (Forbach) am Dienstag den 13. Dezember
carreau-forbach.com

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