Nancy Jazz Pulsations: More of that jazz

© Camille Mehareche

Während die Festivalsaison zu Ende geht, ist Nancy Jazz Pulsations wie ein Feuerwerk zu ihrem Abschluss, mit einem eklektischen und wirkungsvollen Programm.

Für seine 50. Ausgabe macht dieser unumgängliche Termin des Herbstanfangs keine halben Sachen. Zwei Wochen lang vereinen sich mehr als hundert Künstler, französische und internationale Gruppen, in allen Ecken der Stadt. Ihr Leitmotiv: Die Leidenschaft für die Musik zu kultivieren und, vor allem, neugierig bleiben. „Das ist zweifelsohne das Geheimnis unserer Langlebigkeit, nicht in das Einfache zu verfallen und Risiken einzugehen, indem wir ein anderes Lineup anbieten“, versichert Thibaud Rolland, Direktor und Programmierer. Auf Seiten des Jazz macht das Festival seinem Namen alle Ehre, mit dem rebellischen Groove des Pianisten Billy Valentine (14.10., Zelt), Erbe einer militanten Kunst, Frucht einer Karriere voller Kooperationen mit den großen Namen des R&B und des Souls (Ray Charles, Neville Brothers…). Nicht verpassen sollte man ebenfalls die Serbin Ana Popović, eine Größe des Blues und renommierte Gitarristin (14.10., Zelt). Avantgardistisch, feiert Magma die 50 Jahre ihres Kultalbums Mekanïk Destruktïẁ Kommandöh, Symbol einer konstanten Innovation, fern ausgetretener Pfade (16.10., Zelt). Auf der anderen Seite findet man die Französin Gaby Hartmann (14.10., Oper), neu, aber keine Novizin der blauen Note, die mit ihrem ersten Werk mit Folknoten an die Spitze der Albenverkäufe gelangt ist.

Nancy Jazz Pulsations : Gaby Hartmann © Yann Orhan
Nancy Jazz Pulsations : Gaby Hartmann © Yann Orhan

Weit entfernt davon sich auf das zu beschränken, was seinen Ruf ausmacht, lassen die vierzehn Tage in Nancy auch die Popmusik in allen ihren Dimensionen erstrahlen, insbesondere die neue frankophone Szene. So kann man auf die belgische Entdeckung Pierre de Maere zählen und auf die überraschende Zaho de Sagazan (17.10., Zelt), die innerhalb eines Jahres unumgänglich geworden sind, ohne die lyrische Sanftheit der sehr vielversprechenden Clara Ysé (15.10., Zelt) zu vergessen oder auch die rockige Energie von La Femme (17.10., Zelt). Und schließlich kann man den elektronischen Erdrutsch nicht unerwähnt lassen, der Lothringen heimsuchen wird, mit zwei Jubiläen: Die zwanzig Jahre von Ed Banger Records (14.10., L’Autre canal), Prunkstück des French Touch, die von ihrem Gründer Pedro Winter repräsentiert werden, für ein DJ-Set an der Seite von Kiddy Smile, Galionsfigur des Voguing in Frankreich und Anhänger einer euphorischen House Music. Die Gelegenheit zwei Neuzugänge des Labels zu entdecken: die Französin Vanille mit ihrem brutalen Rave und Varnish la piscine, ein UFO aus der Schweiz, das Rap, Rock und Funk mischt. Und schließlich wird die unangefochtene Émilie Simon (20.10., L’Autre canal) ihrerseits ihre zwanzigjährige Karriere feiern, mit einer erfreulichen Neubearbeitung des Albums mit den Marienkäfern, das sie bekannt gemacht hat.


An verschiedenen Orten in Nancy vom 7. bis 21. Oktober
nancyjazzpulsations.com

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