Der Schatzgräber in der Opéra national du Rhin

© Monika Rittershaus

Mit der französischen Uraufführung von Der Schatzgräber von Schreker belebt die Opéra national du Rhin einen Erfolg der Weimarer Republik wieder.

Der Schatzgräber © Monika Rittershaus
Der Schatzgräber © Monika Rittershaus

Der Schatzgräber erfuhr in den 1920er Jahren einen enormen Triumph, bevor er von den Bühnen verschwand: Nachdem sie im Februar Die Vögel von Walter Braunfels ausgegraben hat, lässt die Opéra national du Rhin in einer Koproduktion mit der Deutschen Oper Berlin dieses große Werk von Franz Schreker wieder auferstehen. Eine Partition mit 1001 schillernden Farben, die ebenso an den Impressionismus von Debussy wie die Üppigkeit von Richard Strauss erinnert… Diese komplexe Geschichte ist jene einer Königin, die eine Halskette verlegt hat, welche ihr Schönheit und Fruchtbarkeit garantiert. Auf den Rat des Hofnarren hin, wird ein Spielmann damit beauftragt, sie dank seiner verzauberten Laute wiederzufinden. Ein haarsträubendes Abenteuer beginnt, bei dem man entdeckt, dass der wahre Schatz nicht aus Gold und Diamanten besteht. In seiner vorbildlichen Inszenierung holt Christof Loy die Aktion dieser märchenhaften Oper aus dem Mittelalter heraus, um sie in ein Galadinner zu versetzen, bei dem Smoking angesagt ist. Wie ein Insektenforscher examiniert er die sozialen Beziehungen, wobei er „an die Stücke von Marivaux dachte, in denen die Mächtigen mit ihren Untertanen Experimente durchführen“.


In der ONR (Straßburg) vom 28. Oktober bis 8. November und in La Filature (Mulhouse) am Sonntag den 27. und Dienstag den 29. November

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