Architekturtage: XXL-Renovierung am Oberrhein

Neither horse nor Tiger (2020) © Alnis Stakle

Die Architekturtage sind zurück. Mit dem Thema Transformation bieten sie rund 150 Veranstaltungen zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz an.

Das Elsass, Baden-Württemberg und die beiden Basler Kantone feiern die 23. Ausgabe des grenzüberschreitenden Festivals mit einem Programm, das Besichtigungen, Konferenzen, Ausstellungen, Ateliers, etc. anbietet. Die traditionellen Begegnungen, die von Profis des Sektors animiert werden, beginnen mit dem Kollektiv Studiolada (06.10., Campus Fonderie, Mulhouse). Das Architekturbüro aus Nancy denkt jeden seiner Entwürfe in einer nachhaltigen Vorgehensweise, achtet auf den Umweltschutz und nutzt so viel wie möglich lokale Produkte und Savoir-faire. Davon zeugt das Privathaus, das es im Jahr 2022 im Tal Vallée de Straiture errichtet hat: Seine Grundmauern liegen auf Granitblöcken, was die Auswirkung auf den Boden vermindert, der Fußboden, sowie die Wände und das Dachgebälk sind aus Fichtenholz aus den Vogesen, zugeschnitten im Sägewerk Mandray… 80 Kilometer südlich von Nancy. Es wird ebenfalls möglich sein den Chinesen Wang Shu (12.10., Zénith de Strasbourg) zu treffen, Pritzker-Preisträger aus dem Jahr 2012. An der Seite seiner Frau bemüht er sich darum die traditionellen Bautechniken seines Landes zu bewahren. Der Fuyang Cultural Complex, eines seiner letzten Projekte, ist zum Beispiel ein Echo auf die so beliebten Wellen auf den Dächern des Fernen Ostens. Dennoch enthüllt, von innen gesehen, die Verwendung von Strukturbeton den zutiefst zeitgenössischen Aspekt des Werkes. Sophie Delhay ihrerseits experimentiert mit der Art und Weise wie der Bau an der Entwicklung der Gesellschaft und des Klimas teilhaben kann (25.10., Tollhaus, Karlsruhe). „Die Konferenz wird die Freiheitsräume illustrieren, die wir bieten, ebenso wie jene, die wir nehmen“, vertraut sie uns an.

Architekturtage
Architekturtage: Sophie Delhay, 32 ”logements cathédrales” de
l’Écocité des Maraîchers, Dijon © Bernard Verney

Zu fuss oder mit dem fahrrad, in allen sprachen
Ein Programm der urbanen Umstrukturierung entdecken? Das bietet die 3Land-Tour (03.10. und 07.10., Abfahrt an der Passerelle des Trois-Pays, Huningue), eine Radrundfahrt von drei Stunden, die Huningue, Weil-am-Rhein und Basel verbindet. Seit 2011 führen die drei Städte ein in Europa einzigartiges Experiment durch, bei dem die Industrie-und Hafengebiete in einen grenzüberschreitenden Stadtteil verwandelt werden, bestehend aus Wohnraum, Ausbildungszentren und Freizeiteinrichtungen. Was das flexible Büro-und Wohngebäude TINA vom Architekturbüro Studio Sozia angeht, lädt es Fußgänger zum Flanieren ein (20.10., Breisach). Im Jahr 2022 im Zentrum des neuen Gewerbegebiets beendet, erstreckt sich das Gebäude von 835 m2 über zwei Etagen und ist dafür geschaffen, je nach Bedarf, schnell in Wohnraum umgewandelt werden zu können. Drei Glasfassaden verschönern eine Struktur aus Holz, Beton und Metall, deren Innenraum in reinem und wandelbarem Design nachhaltig und funktionell sein soll. Und schließlich werden sich beim Wettbewerb für Studenten OscarLAB (13.10.-27.10.) die Hochschulen für Architektur aus Straßburg und Karlsruhe gegenüberstehen, aber auch die des Suzhou Art & Design Technology Institutes in China! Unter drei Standorten aus der Region Oberrhein, die am Stichtag verkündet werden, interpretieren die Studenten eines ihrer Wahl nach einem vorgegebenen Thema. Alle Projekte kann man anschließend bis zum 3. November im Kaleidoscoop in Straßburg finden, bevor sie in die Gebäude des Karlsruhe Institute of Technology ziehen.

Architekturtage
Architekturtage: Wang Shu, The National Archives of Publications and Culture in Hangzhou

Am Oberrhein bis zum 31. Oktober
m-ea.eu

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