Verwandlung, Schönheit, Aufführungen… das Festival Loostik ist zurück
Die dreizehnte Ausgabe des deutsch-französischen Festivals für junges Publikum Loostik, ist von traumhaften, verrückten oder ganz einfach magischen Stücken geprägt.
Gemeinsam von Judith Kriebel, die im vergangenen Jahr ankam, und Grégory Cauvin, dem Direktor des Carreau (Forbach) programmiert, ist diese neue Ausgabe von Loostik, dem deutsch-französischen Festival für junges Publikum, das auf die darstellenden Künste spezialisiert ist, mit zehn Beiträgen aus Theater, Zirkus, Musik und Tanz zwischen dem Saarland und dem Departement Moselle zurück. In Bachibouzouk (04. & 05.11., Le Carreau, ab 6 Jahren, siehe Titelbild) inszeniert der Schweizer Choreograph Philippe Saire – der schon 2022 mit Hocus Pocus dabei war, einer Performance, die phantastische Malereien und optische Illusionen verband – die Abenteuer eines kleinen Jungen, der mitten in der Nacht in einer unbekannten Welt erwacht und lernen muss sich in ihr zurechtzufinden… und mit zwei schelmischen Rowdys umzugehen, die ihm die Sache nicht einfacher machen. Wie in Hocus Pocus mischen sich Körper und Bühnenbild in einer Inszenierung, die sich ständig verändert: Eine Reihe von Planen, die von den Schauspielern oder Luftstößen animiert werden, verwandelt sich so in phantastische Kreaturen, Landschaften oder Super-Helden-Umhänge, was poetische Bilder einer Initiations-Erzählung erzeugt, die die Selbstüberwindung thematisiert.
Die Verwandlung der Räume steht ebenfalls im Zentrum von SCOOOOOTCH ! (07. & 08.11., Theater am Kästnerplatz, Saarbrücken, ab 2 Jahren), einer Koproduktion der Nouveaux Ballets du Nord-Pas-de-Calais und der Truppe Synthèse Addictive aus Quebec. Auf einer runden und weißen Bühne verkörpern drei Frauen die Mitglieder einer Rockgruppe, sie zeichnen und strukturieren ihre Umgebung mithilfe von Klebestreifen. Von Anfang an laden Sie das Publikum dazu ein die Schuhe auszuziehen und sich im Halbkreis vor ihnen zu installieren. Indem Sie aus dem Klebestreifen eine Metapher für ihre Beziehung zu den anderen machen, breiten die Protagonistinnen die Rollen aus, zeichnen Linien zwischen – aber auch auf – ihnen, stellen Hütten und Figuren dar um die Art und Weise zu hinterfragen wie ein Individuum sich aufbaut. Seine extreme Formbarkeit (er kann gezogen, verdreht, abgerissen, repariert werden) macht aus ihm das perfekte Werkzeug um die sozialen Beziehungen zu erkunden und dem eine Gestalt zu geben, was normalerweise unsichtbar bleibt. Mit Soledad (05. & 06.11., Theater am Ring, Saarlouis, ab 8 Jahren), schreibt und interpretiert der argentinische Musiker und Puppenspieler Santiago Moreno ein Solo-Stück, in dem er sein Studium der Figur des Orchester-Manns fortsetzt. Während er Euphonium, Gitarre, Schlagzeug oder auch Ronroco transportiert, versucht dieser leicht schizophrene Held, die Einsamkeit zu überwinden, indem er verschiedene Versionen seines Ichs zeigt und uns in die Facetten seiner Persönlichkeit anhand fesselnder Dispositive eintauchen lässt: Spiele mit Schatten, Licht und Maßstäben, Automaten oder Pepper’s ghost, Techniken der optischen Täuschung, lassen das Projekt in einen magischen Wirbelsturm übergehen.
Im Carreau (Forbach) und an verschiedenen Orten in Saarbrücken und Saarlouis vom 4. bis 9. November
loostik.eu
> Bachibouzouk ist auf Tournee in der Schweiz und insbesondere im Théâtre Benno Besson (Yverdon-les-Bains) am Mittwoch den 14. Janvier 2026, in der Usine à Gaz (Nyon) am Samstag den 28. Februar und am Donnerstag den 1. März und im Théâtre du Jura (Delémont) am Samstag den 28. März und im Kinneksbond (Mamer) am Freitag den 6. und Samstag den 7. Februar
> SCOOOOOTCH ! steht auf dem Programm beim Festival Tinta’mars (Langres) am Mittwoch den 3. Dezember, im Gallus Theater (Frankfurt am Main) und im Theater Moller Haus (Darmstadt) im Februar 2026
> Soledad steht auf dem Programm im Espace 110 (Illzach) am Freitag den 12. Dezember und im TGP (Frouard) am Freitag den 10. April 2026



