Pierre Rigal präsentiert R.ONDE.S in der Völklinger Hütte
Mit R.ONDE.S, lädt Pierre Rigal zur Wiederentdeckung eines universellen Volkstanzes mitten im beeindrucken Eisenwerk der Völklinger Hütte ein.
Ob folkloristisch, sakral oder kindlich, der Rundtanz ist eine choreographische Form, die auf allen Kontinenten präsent ist und die allen Zivilisationen bekannt ist. Familiär und durch die Tatsache charakterisiert, dass sich die Teilnehmer an den Händen halten, ist er wie ein Echo eines von Pierre Rigal, dem Gründer der Truppe Dernière Minute, durchgeführten Experiments bei vorherigen Kreationen: „Wir haben damals die Idee nicht beibehalten, aber eines Tages bei einem Atelier mit Jugendlichen, habe ich festgestellt, dass es schlussendlich viele Möglichkeiten für eine ganze Aufführung gibt“, erklärt er. Nach einer Premiere im Panthéon, in Paris im vergangenen Jahr, installiert sich das Projekt in der industriellen Atmosphäre der Völklinger Hütte. „Das Carreau in Forbach hat mich auf den Ort aufmerksam gemacht. Nachdem ich ihn besichtigt hatte, habe ich ihn sofort adoptiert“ fährt unser Mann fort. „Vor der Vorstellung wird es einen Mini-Umzug geben bei dem das Publikum die Tänzer entdecken kann, vielleicht auch die Musiker und in dem es in den Haupt-Sektor geführt wird“, fügt er hinzu. Als konkretes Symbol des Teilens und der Verbindung zwischen den Individuen erkundet der Rundtanz in der Version von Rigal noch intensiver diese Dimension, indem er Laien mit seiner Truppe aus professionellen Tänzern verbindet.
Vor Ort und im Vorfeld, von Emma Rouaix und Ismaël Belabid-Lenoir, trainiert, werden die Anfänger im zweiten Teil der Aufführung zur Truppe stoßen. „Auf der Basis der Freiwilligkeit ist das Publikum auch dazu eingeladen den Kreis zu erweitern“, setzt er fort. Zwischen geometrischen oder abstrakten Bewegungen und Bildung riesiger Kreise oder in Gruppen von vier oder acht Personen, wird das Ensemble im Rhythmus der Live-Kompositionen zweier Musiker tanzen. „Ich wollte, dass die Musik live gespielt wird, denn das gehört traditionell zum Rundtanz dazu“, präzisiert Pierre Rigal. „Es ist ziemlich strukturiert, sie ist ausgehend von einem Schleifen-System realisiert, das an Elektromusik erinnern kann, aber auch an Trance. Es ist eine zeitgenössische Version der Progressiv-Gattung und die Präsenz repetitiver Motive schafft eine Beziehung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.“ Was die Kostüme angeht, deren symmetrische und super bunte Linien an den Harlekin-Stil oder an die Vichy-Motive erinnern, erklärt der Choreograph, dass „es echte Kleidungsstücke sind, die vom Modeschöpfer Pierre-Louis Mascia geliehen wurden“, mit dem er regelmäßig zusammenarbeitet. „Er lässt sich sehr von folkloristischer Graphik inspirieren, mischt sehr unterschiedliche Nuancen… Diese Vielfalt passt perfekt zu der Idee ein Ritual neu zu erfinden, das einen direkten Bezug zur heutigen Welt hat“, sagt er abschließend.
Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte (Völklingen) am Donnerstag den 19. und Freitag den 20. Juni
voelklinger-huette.org – urlaub.saarland
> Die Performance ist Teil des Interreg-Projekts GRACE (Greater Region Artistic and Cultural Education), einem europäischen Programm, das darauf abzielt die grenzüberschreitende Kooperation zwischen Akteuren der Großregion zu fördern (Frankreich, Deutschland, Luxemburg und Belgien)
interreg-grace.eu