Lefeuvre und André ziehen den Alltag ins Lächerliche

Parbleu ! de Lefeuvre & André © Photos de von Matthieu Hagene

Die neue Kreation des Zirkusduos Lefeuvre & André, Parbleu ! ist eine Abfolge von Situationen, die den Alltag ins Lächerliche ziehen.

Seit bald zwanzig Jahren praktizieren Jean-Paul Lefeuvre und Didier André eine Kunst des Entwurfs, die ihnen eigen ist, den „Slow Circus“: Eine Mischung aus Minimalismus und Radikalismus, der die beiden Kameraden
dazu bringt, nichts so zu machen, wie die anderen. Parbleu! ist erst ihr drittes Stück… in zwei Jahrzehnten. Man muss sagen, dass es Zeit braucht das Absurde mit einer Brillanz zu behandeln, die an die großen Stunden des Stummfilms und der burlesken Ikonen erinnert (Charlie Chaplin, Fatty Arbuckle, Buster Keaton, aber auch Laurel & Hardy…). Vor allem für Künstler, die an Schleichwege gewöhnt sind und die absolut nichts dazu vorsah auf eine Bühne zu treten oder in Zirkuszelten aufzutreten. Der eine bereitete sich auf die Aufzucht von Rindern und Schweinen auf dem elterlichen Hof vor, während der andere sich als Industriezeichner bei Moulinex sah. Aber ein grenzenloser Humor, Lust am Basteln und Neugierde führen sie in die Ateliers für Laien des Zirkus des Docteur Paradi. Sie probieren sich dort an Einrad, Jonglieren und Handstand aus. Und durch einen glücklichen Zufall
finden Sie Papiere, die eine ganz neue Ausbildung ankündigen.

Wir schreiben das Jahr 1985, sie werden Teil des ersten Jahrgangs des Centre national des Arts du Cirque in Châlons-en-Champagne. Sie gründen danach eine Truppe, bevor sie zu anderen Horizonten aufbrechen um sich 2001 wiederzufinden mit der Lust auf Ortswechsel und poetischlandwirtschaftliche Aufführungen. Ihre Kunst zeichnet sich zum Beginn des Jahrhunderts klar ab, verfeinert sich, wie ein Handwerk voller schwerer Arbeit und Bescheidenheit. Sie durchstöbern immer die hintersten Ecken ihres Ateliers, eignen sich Werkzeuge und Objekte jeder Art an, die als Accessoires zu ihrer Situationskomik passen. In ihren Expertenhänden werden aus Brettern, Kellen, Angeln, Boulekugeln oder Vorschlaghammern Massenlachwaffen.

So als ob nichts gewesen wäre, stehen die beiden Komparsen in der Traditionslinie des Zirkus: Ein weißer Clown (mit nacktem Oberkörper und schwarzem Slip) geht wie ein Held eines Stummfilms in Aktion, während ein August mit Hosenträgern voller Einfallsreichtum ist, um so wenig wie möglich zu machen. Die vergeblichen Bemühungen dieser spaßigen Figuren, die bewusst ungerührt bleiben, machen aus ihnen Kinder, die sich dazu entschlossen haben nicht zu altern. Was kann besser sein als sich ernsthaft nicht ernst zu nehmen?


Im Espace 110 (Illzach) am Freitag den 3. und Samstag den 4. Dezember, dann im TJP – grande scène (Straßburg) vom 7. bis 12. Dezember und im L’Espace (Besançon) vom 24. bis 28. Januar 2022 (ab 6 Jahren)

lefeuvre-andre.com 

Das könnte dir auch gefallen