Laura Bachman tanzt Ne me touchez pas in La Comète

© Christophe Manquillet

In Begleitung des umherwirbelnden Akkordeons von Vincent Peirani erkundet Laura Bachman die Angst vor dem Spüren in Ne me touchez pas.

Berührt mich nicht, berührt mich nicht, denn ich habe Angst zu spüren.“ Diese Worte der Romanschriftstellerin Doris Lessing lassen dem introspektiven Eintauchen in Das Goldene Notizbuch keine Ruhe. Die Choreographin Laura Bachman – durchschlagend mit ihrer Wiederaufnahme der Rolle des legendären Fase, four movements to the Music of Steve Reich von Anne Teresa De Keersmaeker – kommt auf die Störung der Trennung der Körper in der langen Corona-Pandemie zurück. Nun erkundet sie den Tastsinn: Von der Angst eines gequälten Körpers, der bei der geringsten Berührung zusammenzuckt, bis zur wiedergefundenen Lust und voll von der Zärtlichkeit der Umarmung, es ist die gesamte Spannweite der möglichen Beziehungen zur Haut und zur Intimität, die sich in einem Zwillings-Duo mit Marion Barbeau widerspiegelt. Die Silhouetten erahnt man in ihrer Nacktheit unter transparenten Kostümen, die in einem von Éric Soyer gestalteten Lichtrahmen schließlich fallen. Zu Akkordeon-Noten (und Stimme!) von Vincent Peirani, der ebenso zu umschmeicheln wie mitzureißen weiß und das Tempo mit der Komposition des Schlagzeugers Michele Rabbia durcheinanderbringt, zeichnet sich langsam eine Schwesterlichkeit ab, die es erlaubt wieder Selbstvertrauen zu gewinnen, zu seiner Lust zu stehen und mit ihr zu spielen. Die Pein im tiefsten Inneren zu lindern.

Laura Bachman : Ne me touchez pas

In La Comète (Châlons-en-Champagne) am Freitag den 22. März
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