Kultur in Karlsruhe: Simone de Beauvoir im Museum für Literatur am Oberrhein geehrt

© Pierre Boulat / Focus

In Karlsruhe wird Simone de Beauvoir geehrt. Das andere Geschlecht erkundet das Werk einer großen Intellektuellen.

Das Museum für Literatur am Oberrhein, das zu Kultur in Karlsruhe gehört, einer Initiative, die rund dreißig Institutionen vereint, präsentiert einen Fokus auf Simone de Beauvoir (1908-1986). Das Werk dieser Figur des Feminismus des 20. Jahrhunderts wird in allen seinen Facetten erkundet, anhand von Photographien und anderen Dokumenten, die insbesondere die Genese ihres Hauptwerkes Das andere Geschlecht (1949), sowie die Debatten, die es hervorrief, hervorheben. Der Rundgang lädt zum Nachdenken über den Platz ein, den dieser grundlegende Essay noch heute einnimmt, in dem so kritische Sätze stehen wie „Die gesamte Geschichte der Frauen wurde von Männern gemacht“ oder „Man wird nicht als Frau geboren, man wird es.“ Eine Wand versammelt Übersetzungen, die in verschiedenen Ländern veröffentlicht wurden und illustriert auf perfekte Weise eine lange Platzierung auf der schwarzen Liste: DDR (1989), BRD (1951), Russland (1997), China (2011), etc. Didaktisch erlaubt es der Rundgang zu den Quellen der Emanzipations-Bewegung der Frauen zurückzukommen, jene besser zu kennenzulernen, die ihre Memoiren einer Tochter aus gutem Hause veröffentlichte und die Atmosphäre einer vergangenen Epoche wiederzufinden, in der die intellektuellen Kontroversen die öffentliche Debatte strukturierten.

Kultur in Karlsruhe
Kultur in Karlsruhe: Simone de Beauvoir im Museum für Literatur am Oberrhein geehrt © MLO

Im Museum für Literatur am Oberrhein im PrinzMaxPalais (Karlsruhe) bis 7. April

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