Im Schmuckmuseum Pforzheim trifft Kalligraphie auf Design

Brosche Silber, Stahl, Kunststoff, Leuchtfarbe. Manfred Bischoff Berlin, 1982 Photo de Rudiger Floter

Schön geschrieben mischt im Schmuckmuseum Schmuck, Zeichen-und Druckkunst, in einem Strudel von intensiver Eleganz.

Der in Pforzheim geborene Johannes Reuchlin, dessen 500. Todestag in diesem Jahr gefeiert wird, war ein namhafter Hellenist und Begründer der hebräischen Studien in Deutschland, mit der Veröffentlichung der Grammatik Rudimentis hebraicis im Jahr 1506. Ihm zu Ehren organisiert das Schmuckmuseum eine begeisternde Ausstellung, in der seltene Manuskripte und gedruckte Texte mit wundervollen Verzierungen des Humanisten und seiner Vertrauten einen Dialog mit zeitgenössischen Kalligraphien eingehen (aus den Sammlungen der Akademie der Künste in Berlin). 


Die Werke von Fischerartwork, einem Duo, das Sandra und Uwe Fischer bilden, die gerne mit der Wahrnehmung spielen, treten auch in Resonanz mit der atemberaubenden Installation bios [bible]: Ein industrieller Roboter, ein Mönch des 21. Jahrhunderts, verfasst heilige Texte auf Rollen! Es entfalten sich ebenfalls zahlreiche Schmuckstücke, die Nachrichten vermitteln, da sie Buchstaben enthalten. Man denke an einen Armreif von Lucien Falize um 1880, der an eine wertvolle Buchmalerei aus dem Mittelalter mit Gold, Perlen und Emaille erinnert oder an die geniale Achtziger-Jahre-Brosche von Manfred Bischoff mit einer destrukturierten Kalligraphie zwischen Ausgeglichenheit und Unausgeglichenheit. 


Im Schmuckmuseum (Pforzheim) bis zum 6. November
schmuckmuseum.de reuchlinjahr2022.de 

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