Connections im Schmuckmuseum Pforzheim

Was ist Schmuck? Versuch einer Antwort im Schmuckmuseum Pforzheim anhand einer neuen Präsentation der Herion-Sammlung.

 

Die ursprüngliche Dauerleihgabe an das Schmuckmuseum, die reichhaltige ethnografische Sammlung von Eva und Peter Herion, gehört nun zu seinem Bestand. Anhand der zeitgenössischen Fragestellungen präsentiert, die die Ausstellung außereuropäischer Objekte begleiten, erlaubt sie es außergewöhnliche Stücke unter einem neuen Gesichtspunkt zu entdecken, die mit westlichen Kreationen in einen Dialog treten. So ist ein tibetanisches Ga’u – ein tragbarer Reliquiar mit Amuletten – vom Anfang des 20. Jahrhunderts im Einklang mit einer blauen Brosche, die 2012 von der Schmuckdesignerin Thanh-Truc Nguyen in Berlin realisiert wurde.


Die Nähe der Formen und Farben hinterfragt den echten Unterschied zwischen Gebrauch und symbolischer Bedeutung der beiden Schmuckstücke. Diese Variation zur ästhetischen Verwandtschaft und den großen Divergenzen durchzieht einen Rundgang voller Finesse, in dem ein Halsschmuck aus Papua Neuguinea (ein wunderschöner Halbmond aus Perlmutt in strahlendem Rot) aus dem 20. Jahrhundert mit einem nabatäisch-hellenistischen Lunula-Anhänger aus der Antike konfrontiert wird. Und Cornelie Holzach, die Direktorin des Museums unterstreicht: „Wir werden mehr Fragen als Antworten haben.“ Darin liegt die Würze dieser neuen Präsentation.


Im Schmuckmuseum (Pforzheim) ab dem 5. Dezember
schmuckmuseum.de 

1 Reliquaire portatif contenant des amulettes Ga’u, Tibet, Lhasa, XXe siècle 20. Jh., Collection Sammlung Eva & Peter Herion/ Photo : Petra Jaschke

2 Broche Moiré, Thanh-Truc Nguyen, Berlin, 2012, Schmuckmuseum Pforzheim, Donation de ISSP/Förderankauf Junge Schmuckkunst im Museum 2014

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