Iron style

Armband Eisen Berlin/Gleiwitz, o.J. Sammlung Klaus-Peter und Judith Thomé Foto Winfried Reinhardt

Ein simples Material für Schmuckstücke von extremer Eleganz. Das ist der rote Faden der Ausstellung Zart wie Eisen im Schmuckmuseum.

Mit 200 Stücken aus der renommierten Sammlung von Judith und Klaus-Peter Thomé blickt diese Ausstellung auf eine Zeitspanne vom Ende des 18. Jahrhunderts bis 1850 zurück. Schmuckstücke aus Eisen waren damals in Mode, da sie den Geist der Zeit aus Demut und Zurückhaltung widerspiegelten. Colliers mit gotischen Ornamenten, Armreife mit rankenden Blüten, Trauerbroschen, die nach dem frühen Tod von Louise von Preußen 1810 getragen wurden… Im Gleichklang mit den industriellen Fortschritten der Zeit entfaltet sich ein ganzes Universum, das die verschiedenen Nuancen von Grau erkundet, welches manchmal auch politische Anklänge hatte. So gehörte es zur Zeit der Napoleonischen Kriege zum guten Ton dem Aufruf der Prinzessin Marianne von Preußen, Gründerin des Patriotischen Frauenvereins, zu folgen und dem Staat seine Schmuckstücke aus Gold und Diamanten gegen solche aus Eisen zu überlassen… Schick und Schock, einige Stücke verfügen über einen erstaunlichen BDSM-Glamour: Ein Medaillon von 1834 stellt Henriette Rath – Gründerin des gleichnamigen Museums in Genf dar – und schwankt zwischen prüder Vornehmheit und schelmischer Erotik hin und her.

Porträtminiatur mit Brustbild von Mademoiselle Henriette Roth, der Gründerin des Emailmuseums in Genf Emailfarben auf Porzellan
Pierre Hébert,
Paris (?), 1834
Sammlung Klaus-Peter und Judith Thomé
Foto Winfried Reinhardt

Im Schmuckmuseum (Pforzheim), vom 16. Juli bis 6. Februar 2022
schmuckmuseum.de

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