Ausflug nach Bad Säckingen, Lörrach und Weil am Rhein

Burg Rötteln © Baschi Bender

Kleine rheinische Städte mit großem Charme, Bad Säckingen, Lörrach und Weil am Rhein sind einen Abstecher wert. Ausflug in den südlichsten Zipfel Deutschlands.

Sie befinden sich an den Ufern des Rheins oder in direkter Nähe einer Arterie, die das Herz des Kontinents schlagen lässt. Wie schon Victor Hugo schrieb „Die ganze Geschichte von Europa (…) liegt in diesem Fluss der Krieger und der Denker, in dieser prächtigen Woge, die Frankreich toben, und in diesem tiefen Gemurmel, das Deutschland träumen lässt.“ Alle drei liegen außerhalb der ausgetretenen Pfade des Massentourismus in Grenzregionen, die im Licht der drei Länder baden. Die Erste, Bad Säckingen, eine Badestadt mit wohltuendem Thermalwasser grenzt an die Schweiz, mit der sie durch die längste überdachte Holzbrücke Europas verbunden ist, eine architektonische Glanzleistung von 203 Metern und 70 Zentimetern, die erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt wurde, auch wenn der aktuelle Bau etwas später entstand. In ihrer Mitte ist es möglich mit dem linken Fuß in einem Land zu stehen und mit dem rechten Fuß im anderen! In diesem Winkel Süddeutschlands lässt es sich leben und man flaniert durch die charmanten Sträßchen rund um das Fridolinsmünster, um besser eine Stadt kennenzulernen, die für den mittelalterlichen Epos in Versen Der Trompeter von Säkkingen bekannt ist, den Joseph Victor von Scheffel Mitte des 19. Jahrhunderts verfasste, zu welchem man zahlreiche Darstellungen findet.

 

Dreißig Kilometer östlich liegt Lörrach: Einen Katzensprung vom Fluss entfernt konzentriert sich hier der Geist einer grenzüberschreitenden Region mit dem Dreiländermuseum, das es erlaubt besser die komplexe und lange konfliktträchtige Geschichte dieses Gebiets zu verstehen, dessen strukturierendes Element der Rhein ist. Die stolze Ruine der Burg Rötteln, die über der Stadt liegt und im 11. Jahrhundert errichtet wurde, verleiht der von Grünzonen gespickten Stadt ein romantisches Flair: Ein Spaziergang durch die Straßen, in denen das milde Klima des Markgräflerlands herrscht, ist mehr als angenehm. Direkt daneben beherbergt Weil am Rhein den Vitra Campus mit seinem umwerfenden „Architektur-Park“ (die Feuerwehrkaserne von Zaha Hadid, der Konferenz-Pavillon von Tadao Ando, das VitraHaus von Herzog und de Meuron, etc.) und ein dem Design gewidmetes Museum aus der Feder von Frank O. Gehry, das zu den wichtigsten der Welt gehört. Hier entfaltet sich aktuell eine Ausstellung, die aufzeigt, wie das Plastik unseren Planeten geformt hat und wie seine „Über-Nutzung“ katastrophale Folgen für ihn hat (bis 04.09.). Die Präsenz des ikonischen Möbelherstellers macht aus dieser Gemeinde mit rund 30 000 Einwohnern eine Galionsfigur des Designs in Europa. Davon zeugen die riesigen Stühle, die im Stadtraum verteilt sind, sowie Miniatur-Sitze, die man auf Dächern und Plätzen findet. Neben deutlich zeitgenössischen Gebäuden – ein Pavillon, eine weitere Kreation von Zaha Hadid, der im Dreiländergarten steht oder auch die längste Bogenbrücke der Welt für Fußgänger und Radfahrer, die nach Huningue führt – bieten sich auch charmante Ausflüge am Rhein entlang an, die es erlauben, sich der sehr erträglichen Leichtigkeit des Lebens hinzugeben.


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