Arabic dream pop: Jawhar und sein neues Werk Tasweerah

Jawhar © Alexis Gicart

Hypnotisch und desillusioniert vermischt die Musik von Jawhar den Spleen des arabischen Gesangs und runde Folkmelodien.

Jawhar komponiert und singt intimen, luftigen und melancholischen Pop-Folk in seiner Muttersprache. Man sagt oft über ihn, dass er der tunesische Nick Drake ist. Ein Marketing-Begriff, der zum Schmunzeln anregen könnte, wenn er nicht so perfekt zum berauschenden Murmeln seiner Stimme passen würde. Das Ende 2019 erschienene Winrah Marah hört man mit geschlossenen Augen. Es transportiert uns in Landschaften aus Bergen und Licht im Land seiner Kindheit. Seine zarten Lieder sind wie Fabeln über die zeitgenössische Gesellschaft des Maghrebs und Blues nach dem Arabischen Frühling. Das Ensemble bildet eine Sammlung von Novellen, zwischen Realismus und politischer Allegorie. Die eine erzählt die Geschichte eines Dorfdeppen, eine andere erzählt von einem Mann, der seine Religion auf sehr persönliche Art und Weise lebt und versucht seine Interpretationsfreiheit zu verteidigen. Und dann ist da Menich Hzin, dessen Protagonist durch die Straßen streift, angezogen von einem unglaublichen Licht, bevor, auf einmal, die Abwasserkanäle überlaufen und die Massaker sich fortsetzen. Mit seinem neuen Werk Tasweerah, das für den 18. März angekündigt ist, erzählt der Sänger ebenso von den verlorenen Illusionen der Jasmin-Revolution wie von den einsamen Ängsten des Künstlers gegenüber der Welt und im Angesicht seiner selbst.

Schizo Hyout, Jawhar, Tasweerah

In la Poudrière (Belfort) am Freitag den 18. und in L’Autre Canal (Nancy) am Donnerstag den 24. März
jawharmusic.com

Erschienen bei 62TV Records
62tvrecords.com

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