Bischwiller taucht ein in Le Monde du vivant
Die zweite Biennale d’Art Contemporain de Bischwiller erkundet Le Monde du vivant anhand von rund dreißig Skulpturen von zwölf Bildhauern.
Unter freiem Himmel entfaltet sich eine künstlerische Überlegung zum Zustand unseres Planeten mit dem majestätischen Bestiarium bedrohter Arten von Patrick Lang – wunderbare Bronzearbeiten irgendwo zwischen François Pompon und Rembrandt Bugatti – die in Resonanz mit den Bronzeraubkatzen von Winfried Becker treten, welche eine Energie ausstrahlen, die unstillbar scheint. Woanders macht Unedo von Gaëtan Gromer die massive Zerstörung des Waldes hörbar, in einer beunruhigenden und poetischen Skulptur, in der nichtsdestotrotz ein schwache Hoffnung durchschimmert.
Dem Anschein nach verspielter sind die monumentalen Früchte (Zitronen, Kirschen, etc.) von Bruno Feger: In Wirklichkeit enthüllt diese Übergröße aber ihre Zerbrechlichkeit. Wir mögen ganz besonders das Wolfsrudel – aus Metallstäben, die in der Nacht leuchten – von Thomas Monin, die zierlichen Silhouetten von Daniel Depoutot, die sich, mysteriös und surrealistisch, in den Himmel strecken und die Bäume von Karl Manfred Rennertz, dessen Beziehung zwischen Zartheit und Brutalismus gegenüber der Materie kurioserweise an jene von Giuseppe Penone erinnert. Und schließlich installiert Yoshikazu Goulven Le Maître eine riesige Eidechse und eine glänzende Schildkröte auf einem Teich, aus bunt zusammengewürfelten Materialien, wie Hilfeschreie, die von Träumen umhüllt werden.
Im öffentlichen Raum (Bischwiller) bis 30. September
ville-bischwiller.fr