Ban ! Verbotene Spielzeuge im Musée du Jouet in Colmar
Visionen der Vergangenheit und die heutige Sicht treffen in Ban ! Les jouets interdits aufeinander, das die Durchlässigkeit der Welt des Spielzeuges gegenüber dem Zeitgeist zeigt.
Chemische Kompositionen, Robustheit, Entflammbarkeit: Jedes auf den Markt gebrachte Spielzeug folgt einem präzisen Leistungsverzeichnis. Aber das war nicht immer der Fall. Einige Bestseller von gestern würden heute aus den Regalen verbannt. In den Fünfzigern, mitten im Boom der Haushaltskünste, machen Miniatur-Öfen und Bügeleisen Furore, trotz des Risikos für Brandverletzungen und Stromschläge. Zur gleichen Zeit, die die ersten Anzeichen des atomaren Wettrüstens zeigt, befürwortet die amerikanische Regierung den Verkauf von Chemiebaukästen, in der Hoffnung chemische Berufungen zu favorisieren.
So bietet das Labor für Atomenergie Gilbert U-238 die Handhabung von radioaktiven Stoffen an um „mit der Quel- le der Gamma-Strahlen verstecken zu spielen“. Neben dem Aspekt der Gefahr, entwickeln sich auch die Sitten weiter. Während die „exotischen“ Puppen von Petitcollin, die bei der Pariser Kolonial-ausstellung (1931) aufkamen durch ihre Banalisierung des Rassismus schocken, spiegelt die progressive Diversifizierung der Hautfarben, der Morphologie und der Geschlechter, die von der Barbie im Rollstuhl verkörpert wird, einen Paradigmenwechsel auf diesem so kodifizierten Markt wider: Den Anspruch auf Repräsentation.
Im Musée du Jouet (Colmar) bis zum 26. Oktober
colmar.fr