Maëlle und ihr zweites Album Fil Rouge

© Elisa Baudoin

Mit 23 Jahren offenbart sich Maëlle in Fil Rouge, ihrem zweiten Album, in dem sie die Texte und Kompositionen in die Hand nimmt.

Vier Jahre sind seit ihrem ersten Werk vergangen. Was ist in dieser Zeit passiert?
Ich muss sagen, dass ich erwachsen geworden bin. Ich habe mich als Frau entdeckt, ich lerne noch viel über meine Sensibilität und jetzt weiß ich, was ich will und was ich nicht mehr will. Heute will ich im Zentrum von allem sein, ich wehre mich dagegen, dass man mir sagt, was ich machen soll. Fil Rouge stellt meine weibliche Emanzipation dar.

Maëlle
Maëlle © Elisa Baudoin

Sie komponieren zum ersten Mal und haben sich dazu entschieden sich mit dem Musiker und Regisseur Stanislas Neff, Adrien Gallo (Ex-BB Brunes) und Noor, einer ganz jungen Künstlerin zu umgeben…
Ich habe es geliebt mit ihnen zu arbeiten. Adrien hat mir mit Slow geholfen, Noor hat fast an allen Titeln mitgeschrieben, außer Toi, Flash und Nuit bleue. In kaum drei Stunden haben wir beide Obsessionnel kreiert. Es ist ein starkes Stück, voller Metaphern, deren Sinn man erst nach mehrmaligem Hören versteht.

Bin ich so fatal? / Und bin ich nicht normal / Nur ein Stück Haut, das sich entblößt / Reicht aus, um dich zwanghaft zu machen.“ Trotz der Sinnlichkeit des Textes und ihrer Tonfülle ist das behandelte Thema kein Leichtes…
Dieses Lied ist in der Tat von sexueller Belästigung auf der Straße inspiriert, einer Erfahrung, die Noor und ich in der Metro erlebt haben. Alle Frauen erleben sie. Es ist wichtig darüber zu sprechen, denn wir sind oft mit ihr konfrontiert. Der doppelte Sinn des Textes ist also von uns beabsichtigt, wir wollten eine spezielle Musikalität finden. Anhand von „Die Augen dahin gerichtet, wo sich mein Herz versteckt“ beziehen wir uns zum Beispiel auf die Brust ohne sie zu nennen.

In Toi, Flash und Nuit bleue errät man das Thema der Liebes-Trennung, der Vergangenheit, die uns heimsucht. Ein weiterer Beweis dafür, dass Sie sich weiterentwickeln wollen?
Ich denke ja. Es geht hier um Liebe, aber vor allem um Befreiung. Ich habe meine Schreibarbeit während des ersten Lockdowns begonnen, als ich zurück bei meinen Eltern war. Ich konnte mich komplett in meine Blase zurückziehen, das reflektieren, was ich im Laufe meines Lebens erlebt habe. Der Name des Albums stammt übrigens von einem Buch meiner Kindheit. Ein kleines Mädchen rollt einen roten Faden ab, um seinen Weg wiederzufinden, während er mich in die Freiheit führt.

Maëlle : Flash

Wer hat sie sonst zu dieser Freiheit inspiriert?
Ich hörte viel London Grammar, The Cranberries und a-ha. Crying in the Rain und Hunting High and Low sind die beiden Titel, die mir Lust darauf gemacht haben, es zu wagen. Ich mag die Elektro-Klänge, die von ihnen ausgehen sehr, was man in meinem eigenen Album spürt.

Bis jetzt haben Sie noch kein Duett aufgenommen. Vielleicht ein zukünftiges Projekt?
Bis jetzt wollte ich als die bekannt werden, die ich bin. Ich finde diese Herangehensweise ehrlicher. Aber später, sicher! Wir lassen erst die Tournee und die Sommerfestivals vorbeigehen und danach können wir an die Fortsetzung denken.


In La Vapeur (Dijon) am Samstag den 9. März, in La Laiterie (Straßburg) am Mittwoch den 13. März und in La Cartonnerie (Reims) am Freitag den 15. März

artefact.orglavapeur.comcartonnerie.fr

Maëlle
Erschienen bei Universal Music
universalmusic.fr
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