Koshigi Monologue, intime Choreografie von Eun-Me Ahn

© Jean-Michel Chalbot

Mit Koshigi Monologue greift Eun-Me Ahn die Erzählungen koreanischer Senioren auf, die ihr die Realität ihrer arrangierten Ehen anvertrauen.

Die unfassbare Eun-Me Ahn. Das Enfant terrible des koreanischen Tanzes bringt ein neues Stück ihres Zyklus Das Intime und das Politische heraus. Ausgehend von Interviews älterer Landsleute, beschäftigt sie sich mit der Unterwürfigkeit der Frauen, den erzwungenen Verbindungen und dem sozialen Druck, der die Rolle als Ehefrau begleitet, der Entdeckung der Brutalität der Sexualität und einer gewissen Resignation im Angesicht einer kaum vorstellbaren Emanzipation. Ein Fußstritt in den familiären Sockel, den sich nur eine Figur der Avantgarde wie „die Tänzerin mit dem rasierten Schädel“, dem Haarschnitt, den sie seit einer Performance im Jahr 1992 zur Schau trägt, erlauben kann. Eine Choreographin, die ebenso gut in Performances ist (zum Beispiel der Zerstörung eines Klaviers mit Axthieben und Schere) wie sie sich für die Folklore und die Traditionen in… Nordkorea interessiert! Mit ihren Pop-Farben und ihrer Liebe zu schillernden Stoffen, strahlt Eun-Me Ahn auf der internationalen Bühne, bietet einen ehrlichen Blick auf die Gesellschaft, die sie umgibt. In Koshigi Monologue werden ihre Interpreten, Männer und Frauen, gleichbehandelt, mit Kleidern und Socken in knalligen Farben bekleidet, mit den Nuancen der Androgynität spielend und Rucken voller Spannung um uns besser abzuholen und intime Aussagen in ergreifende Kompositionen zu verwandeln.

Koshigi Monologue

Im Grand Théâtre de Luxembourg vom 23. bis 25. April
theatres.lu

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