Joris Lacoste präsentiert das sehr poppige Nexus de l’adoration

Photo de Christophe Raynaud de Lage / Festival d’Avignon

Die Sensation vom Festival d’Avignon, Nexus de l’adoration von Joris Lacoste ist eine Pop-Liturgie für unsere Zeit. 

Wie kann man die Gesamtheit der Welt einfangen? Ist das überhaupt möglich? Daran arbeitet jedenfalls Joris Lacoste, der versucht alle Formen des Lebens (und des Nicht-Lebens) in einer hypnotisierenden Ode an die Vielfalt einzufangen, in der sich alle Dinge verbinden um ein Bild unserer Zeit zu komponieren, das an eine Trance erinnert! Als jubilierende und äußerst chaotische Zeremonie ist seine Aufführung ein Schmelztiegel, in dem K-Pop, Super Picsou Géant und Musik von Jul gefeiert werden… eine (weitaus) unvollständige Liste! 

Photo de Christophe Raynaud de Lage / Festival d’Avignon

Dieses frenetische und geniale Erbrochene erinnert an die unerträgliche und unordentliche Anhäufung von Informationen und Daten, mit denen wir täglich von zahlreichen Kanälen – den sozialen Netzwerken allen voran – bombardiert werden und ist eine naturgetreue Abbildung des Alltags des westlichen Menschens. Von den Performern getragen, die die Bühne mit einer wahnsinnigen Energie beleben, wird der Zuschauer von einer sinnlosen Litanei ergriffen, einem Ausdruck der Religion des 21. Jahrhunderts, in der jede Sache den gleichen Wert wie die anderen besitzt, die eine totale Niederlage der Gedankenwelt zu sein scheint… selbst wenn jeder selbst urteilen kann. 


Im Maillon (Straßburg) am Donnerstag den 25. und Freitag den 26. September festivalmusica.frmaillon.eu 

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