In Nomadics, erkundet die Techno die Beziehungen zwischen den Lebewesen
Der Mensch begegnet der Natur in Nomadics, einer Techno-Elektro-Performance von Lisbeth Gruwez und Maarten Van Cauwenberghe, die die Verbindungen zwischen den Lebewesen erkunden.
Ihre Aufführung ist eine Überlegung zu unserer Beziehung zur Natur. Wie drücken Sie diese aus?
Lisbeth Gruwez: Die Tänzer versinnbildlichen sie. Wir haben versucht ihr menschliche Emotionen zu verleihen: Was würde sie sagen, wenn sie sprechen könnte? Wenn man im Gras läuft, wie drückt sie diese Empfindungen aus? Das scheint unmöglich, aber nachdem man viel Zeit damit verbracht hat sie zu beobachten, haben wir eine Sprache mit avantgardistischen Bewegungen gefunden. Zum Beispiel nähern sich einige Bäume beim Wachsen einander an, um eins zu werden. Man kann sich also ein Paar vorstellen, das sich küsst, das seine Hände auf langsame Weise bewegt. Es musste glaubwürdig sein. Für das Wasser suchten wir nach einer vibrierenden Energie und haben uns für das Beben entschieden.
Nomadics sticht auch durch eine etwas ausgefallene Einleitung hervor…
L.G.: Wir bieten in der Tat eine Wanderung von ungefähr drei Stunden rund um Freiburg und den Roßkopf-Berg an. Der Gang beginnt immer außerhalb der Stadt. Man geht an einem grünen Ort los und kehrt zum urbanen Leben zurück, bis zum Theater. Es erscheint uns wichtig, alle gemeinsam Zeit zu verbringen, uns kennenzulernen. Unser Trumpf ist es verschiedene Sprachen zu sprechen. Wir haben eine griechische Tänzerin, Franzosen, Engländer, Belgier… Jeder kann sich ausdrücken, sogar ein bisschen in Deutsch. An einem Moment spazieren wir in Stille, damit die Zuschauer aufmerksam sind für das was sie umgibt, für die Gerüche, den Wind, die Pflanzen. Maarten sammelt das Klangmaterial für die Aufführungen auch dank dieser Spaziergänge.
Maarten hat in der Tat das Sagen bei der Musik: „Umwelt- Techno“. Was ist das?
Maarten Van Cauwenberghe: Obwohl ich hauptsächlich die Klänge der vorherigen Spaziergänge nutze, nehme ich den Wind, den Regen, die Vögel auf, aber auch die Züge und Autos. Das gibt eine große Sammlung von Geräuschen, denen ich Effekte hinzufüge um sie zu strecken, sie zu verformen oder untereinander zu mischen. Sie sind repetitiv wie in der Dance Music. Environmental techno ist schlussendlich ein guter Begriff um sie zu beschreiben.
Im Angesicht dieses ganzen Reichtums ist das Bühnenbild eher minimalistisch.
L.G.: In Belgien war ich eine große Läuferin. Dort sieht man viele Wasserpfützen und also auch Spiegelungen. Wir haben auch daran gedacht die Bewegungen der Tänzer am Boden zu spiegeln.
M.V.C.: Auch die Behandlung des Lichts ist spezifisch. Unser Bühnenbildner wollte, dass es sich sanft verwandelt. In einer Szene, ist es zunächst orange, wenn man es anmacht, bevor es langsam golden wird, zarter, was in einen Einklang mit einem der friedlichsten Momente des Stückes tritt.
L.G.: Diese Änderung ist auch eine Art und Weise die Natur darzustellen, wie die Sonnenstrahlen.
Im Theater Freiburg (Freiburg im Breisgau) am Freitag den 23. Mai
freiburg.de
> Anmeldung für die Wanderung unter th**********@th*****.de