Haarosphäre : À Poils von Alice Laloy

À Poils d'Alice Laloy © Jean-Louis Fernandez

Die phantastische Kreation von Alice Laloy, À Poils aus dem Jahr 2019 findet nach zahlreichen Verschiebungen endlich ihr Publikum.

Sie ist nicht jemand, der sein Publikum bauchpinselt. Als sich Alice Laloy dazu entscheidet ein Stück für die Kleinsten zu kreieren (ab 3 Jahren), mischt sie die Karten der – im Allgemeinen wohlmeinenden Vorschläge voller Sanftmut für junges Publikum neu. Im Zentrum ihrer Aufführung stehen Männer im fortgeschrittenen Alter, behaart, in schwarzen T-Shirts und Lederwesten. Drei Fernfahrer des Rock, Roadies auf Tournee mit ihren vollen Kisten in einem komischerweise leeren Saal. Die Zuschauerränge sind verschwunden. Sie scheinen gekommen zu sein um das Konzert am Abend vorzubereiten.

Inmitten dieses organisierten Missverständnisses, komponiert die Regisseurin auf zauberhafte Weise einen Kokon, der das Publikum einhüllt. Eine Art haariger Pop-Up,voller unglaublicher Goldener Vliese, die sich auf alle Accessoires zu übertragen scheinen: Gitarre, Mantel und Schuhe, alle mit einem Flaum überzogen. Es entfaltet sich eine Begegnung fernab der Klischees, zwischen Muskelpaketen auf der Suche nach Sanftheit und Kindern, die entdecken, dass das Theater einem Camping-Abend mit Wurfzelt ähneln kann. Ein Schmuckkästchen aus Traum, Spiel und Wärme, in das man sich gerne einkuschelt.


Im CCAM (Vandœuvre-lès-Nancy) vom 7. bis 10. Dezember, im Palais des Fêtes (Straßburg) vom 2. bis 8. April 2022 (im Rahmen des Programms des TJP) und in Les 2 Scènes (Besançon) vom 3. bis 6. Mai 2022
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