Football manager

Photo de Olivier Roller

Mit Mein Leben in Rot und Weiß, gibt der legendäre Trainer Arsène Wenger einige Hinweise zur aktuellen Entwicklung des Fußballs.

Sein Buch ist gleichzeitig eine Autobiografie und eine Analyse der Veränderungen im Sport. Von jenem geschrieben, der nun für die FIFA arbeitet, sind diese Seiten manchmal voller Nostalgie: „Der Fußball, den ich praktiziert habe, die Bedingungen, unter welchen ich meiner Leidenschaft gefolgt bin, die Freiheit, die ich hatte, das alles ist fast verschwunden“, erklärt er, als wir ihn bei seinem Besuch in Straßburg im Oktober begleiten. Die Vision eines Managers, der oft eine Weiterentwicklung im Fußball provoziert hat, ist klar, genauso wie sein Urteil über die sozialen Netzwerke, die „zu einer größeren Einsamkeit der Spieler führen“. Wenn er Spiele verfolgt, die wegen der Pandemie ohne Publikum stattfinden, sagt er: „Es fehlt das Wesentliche. Dem Fußball geht es wie dem Theater oder dem Tanz: Ohne Publikum ist es nicht mehr das Gleiche. Der positive Aspekt ist, dass wir uns dessen bewusst werden. Wir hatten es vielleicht vergessen… Die Beziehung zum Publikum muss neu gedacht werden. Im Fernsehen werden sogar die Fangesänge simuliert! Die Spieler gehen weniger über ihre Grenzen hinaus: Wenn es schwierig wird, gibt es keine Revolte. Diese Akzeptanz führt zu Spielständen mit vier oder fünf Toren Unterschied. Man lässt es laufen. Es ist wie ein Trainingsspiel.“


Erschienen bei Ariston (20€) randomhouse.de

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