Entdeckung von Amala Dianor anhand von Wo-Man et M&M
Auf zu einem Doppel-Abend in Straßburg im Zeichen von Amala Dianor, die das Solo Wo-Man und den Pas de deux M&M präsentiert.
In den Stücken Wo-Man und M&M, lädt der Choreograph und Tänzer Amala Dianor drei seiner Tänzerinnen ein und setzt seine seit mehr als zehn Jahren engagierte Arbeit für die Verschmelzung der Gattungen fort. Für die Erste, eine Kurzform von zwanzig Minuten, die 2021 kreiert wurde, ver- traut er der jungen Nangaline Gomis (gesehen in Close Up von Noé Soulier) die Aufgabe an, sich Man Rec alleine auf der Bühne anzueignen, in dem er seine zahlreichen Einflüsse erkundete – Hip-Hop, zeitgenössischen und afrikanischen Tanz – und das er sechs Jahre zuvor choreographiert und interpretiert hat. Im Jahr 2018, als die junge Frau ihn im Rahmen ihrer Abschlussprüfung am Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Lyon kontaktiert, inspiriert sie ihn schnell zu Wo-Man, der femininen Version der Originalaufführung. Die beiden Künstler haben in der Tat einen ähnlichen Lebenslauf: Französisch-senegalesische Autodidakten, die zunächst alleine ihre Erfahrungen sammelten, bevor sie eine Schule für zeitgenössischen Tanz besuchten. Während sie ihre Geschichte und ihre persönlichen Inspirationen einfließen lässt, die sie aus der afrikanischen Tradition schöpft, integriert Nangaline Gomis Gesten, die direkt auf die Praxis von Amala Dianor verweisen, eine Art und Weise für ihn sein Universum an der Grenze von Waving, Popping und Underground-Kultur weiterzugeben. Auch die Struktur ist bewusst ähnlich, beginnt mit einem Stück in dem die Bewegungen formeller und technischer werden, bevor sie an Geschmeidigkeit und Freiheit gewinnen. Eine stille Transition am Boden verbindet das Ganze, während der Elektro-Soul von Awir Leon, ein langjähriger Weggefährte unseres Mannes, den Rest der Aufführung einnimmt.
Auf der Seite von M&M, dem zweiten Beitrag des Abends, bildet Marion Alzieu die Hälfte des Duos, an der Seite von Mwendwa Marchand, einer der elf Interpretinnen der Chor-Produktion DUB, von Amala Dianor. Obwohl sie nicht aus derselben Welt stammen – zeitgenössischer Tanz für die Eine, jamaikanischer Dancehall für die Andere – vereint sie der Choreograph in einem sinnlichen und komplementären Spiel, in dem die Strenge des ersten Stils auf perfekte Art und Weise mit der wiegenden Energie des Zweiten harmoniert, eine Metapher für unsere Fähigkeit trotz unserer Unterschiede zusammenzuleben. Die Projekte von Marion Alzieu in seiner Kompanie Ma’ finden übrigens ein großes Echo mit der Sensibilität und der Vision von Amala Dianor, da sie großen Wert darauf legt einen Raum des Dialogs und der Hybridisierung der Gattungen zu kreieren, weswegen Hold Fast (2024) zeitgenössischen Tanz und Krump zu Urban Music mischt.
In Pôle Sud (Straßburg) am Dienstag den 6. und Mittwoch den 7. Mai
pole-sud.fr
> Wo-Man steht auch auf dem Programm des Théâtre de Mâcon am Samstag den 17. Mai theatre-macon.com