Ein Hauch von Zauber mit Mirage des Duos -Y- im CEAAC

Mirage © Emilie Vialet

Mit Mirage, lässt das Duo -Y- zeitgenössische Kunst und jahrhundertalte magische Praktiken aufeinandertreffen, wobei sich der CEAAC in eine irdische Hochburg verwandelt wird. 

Das aus Julie Laymond und Ilazki de Portuondo bestehende -Y- (ein Buchstabe der gewählt wurde um sich ins Zeichen des Zauberstabs der Hexer zu stellen) ist ein besonderes Duo, „ohne Hierarchie. Ich bin theoretisch Kuratorin, während Ilazki Künstlerin ist, aber wir leben eine gemeinsame Erfahrung der Recherche in einem Gebiet, installieren einen Dialog mit ihm anhand von Zeichnungen, gehen dann auf Handwerker zu, die in gewisser Weise, zu unseren Händen werden“, fasst Erstere zusammen. Nach einer zehnmonatigen Residenz in Ostfrankreich, enthüllen Sie eine Ausstellung, die im Erdgeschoss des CEAAC präsentiert wird: Mirage ist das Ergebnis ihrer Streifzüge durch die energetischen Zonen der Region – wie bei den Wunderquellen oder Regionen, die von intensiven tellurischen Strömen durchzogen werden – und Begegnungen mit „Feuer-Schleusern“ als die sich die alternativen Therapeuten definieren (Magnetiseure, Energetiker, etc.). Im Laufe dieses Weges, der sie vom Grab des Heiligen Morandus in Altkirch zu den phantastischen Felsen des Taennchel mit ihren Cup-and-Ring-Markierungen führt (die „Walter Knaus als eine Sonnenuhr sieht, die prähistorische Völker begleitet haben könnte“, sagt Julie) reihen sich sehr unterschiedliche Werke aneinander.


So materialisiert Les Sept portes de lune – („Die sieben Mondtüren“), jene der Brennöfen aus feuerfester Erde, die in Zusammenarbeit mit Töpfern der Manufacture Saint-Louis hergestellt wurden – die Nahtstellen der Chakras, der Energiezentren unserer Körper, während Les Palmiers („Die Palmen“) eine greifbare Manifestierung der Illusionen ist, die man in der Wüste haben kann. Am Boden Le Puits („Der Brunnen“), aus dem CIAV in Meisenthal, mit seinen rötlichen Spiegelungen, der uns mit dem Untergeschoss verbindet… Für die beiden Frauen erinnert diese dreiköpfige Installation an die drei Mysterienkulte von Kybele, Isis und Mithra. Phantasmagorische reptilienartige Kreaturen deren Schuppen aus glasierten Dachziegeln gemacht sind bis zur komischen Wahrsager-Kugel; muss man Seele und Körper in einem Rundgang herumstreifen lassen, in dem Poesie auf Rätsel trifft um gewissen Praktiken eine traumhafte Materialität, mit einer Prise Zauber zu verleihen. Die Geschichte setzt sich, ohne den gleichen Geist, in der ersten Etage fort, wo sich Sourcière entfaltet, ein Projekt, das das Duo zwischen 2019 und 2021 im Béarn und im Baskenland durchführte (von wo die Künstlerinnen stammen) und das auf der Figur von Inessa de Gaxen beruht, die im 17. Jahrhundert der Hexerei angeklagt wurde. Der Besucher trifft hier insbesondere auf die „Ritter des Lichts“ mit poetischen Namen – Der Flammende, Der Gläubige, etc. – die ihn dazu einladen, wie die anderen Werke der Ausstellung, seine kalte Rationalität an der Garderobe abzugeben um sich Glaubenssätzen aus den Tiefen vergangener Zeiten hinzugeben… 


Im CEAAC (Straßburg) bis zum 7. September 
ceaac.org

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