Sensationelle Rückkehr von Suzane mit ihrem 3. Album Millénium
Rap, französisches Chanson und Elektromusik fließen in Strömen in Millénium, dem dritten engagierten, tanzenden und verbindenden Album von Suzane.
Nach Toï Toï (2020) und Caméo (2022), sind Sie zurück mit Millénium. Sie beschreiben darin die Welt, wie Sie sie sehen, ohne Umschweife. In welcher geistigen Verfassung waren Sie beim Schreiben?
Ich war in einer Phase, in der sich viele Dinge in meinem Leben geändert hatten. Mein erstes Album hatte alles durcheinandergebracht, ich habe viele Konzerte gegeben und ich war in einem Stadium angelangt, an dem mich die Bühne wieder ausgespuckt hatte. Da ich vom Krach zur Stille überging, hatte ich das Bedürfnis die Essenz meiner Musik wiederzufinden, alleine auf meinem Sofa. An einem Moment hatte ich die Wahl zwischen der Depression und der Rückkehr ins Studio um meine Zweifel auszudrücken, meine Ängste, alles was mich nährt und einen Krach in meinem Geist auslöst. Ich mag dieses Gefühl, aber es ist besser es in Licht zu verwandeln.
Ihr Universum an der Grenze der Stile führt eine reichhaltige Instrumentation mit sich, die insbesondere vom Klavier geprägt ist…
Ich wollte unbedingt, dass es dabei ist, denn es verbindet alle. Es ist eine Brücke zwischen dem französischen Chanson – in dem man Stücke wie Virile oder À la vie findet, das die Platte mit einer hoffnungsvollen Note beendet – dem Rap und der Elektro-Textur aus Synthesizern, Bass Drum und Programmen. Es ist also eine sehr physische Musik, die dazu fähig ist eine ganze Menschenmenge zu bewegen und als Ventil für den Körper zu dienen.
Der Rapper Youssoupha teilt mit Ihnen Plus que moi, das die Selbstliebe und eine feministische Herangehensweise anpreist. Warum haben Sie mit ihm zusammengearbeitet?
Er ist seit einigen Jahren in meiner Playlist und obwohl wir nicht derselben Generation angehören, erkenne ich mich in seinen Texten wieder. Er ist ein Papa des Raps, seine Musik ist nicht nur dazu da zu unterhalten, aber auch um anzuprangern und zu warnen. Der Feat ist spontan entstanden: Wir haben alle beide in diesem Jahr ein Album herausgebracht – sein Lied Dieu est grande für seine Tochter hat mich sehr berührt – er hat mich beglückwünscht Je t’accuse geschrieben und gesungen zu haben, meine besten Freundinnen mögen seine Sensibilität… Mit ihm zu arbeiten stand auf meiner To-do-Liste, er hat entschieden, dass es jetzt sein würde [lacht].
Erzählen Sie uns mehr über Je t’accuse („Ich klage dich an“): Es ist eine Kritik der Justiz, die Themen wie Vergewaltigungen und Femizide anspricht.
Es ist die Geschichte eines Lebens, der Gewalt, die mir vor Jahren widerfahren ist. Ich dachte ich komme damit klar und dann, eines Tages, hatte ich viele Flashbacks. Mein Gehirn hat mir zu verstehen gegeben, dass diese Aggression nicht erledigt war, ich wollte ein Taschentuch darüberlegen und es ist mir im Gesicht explodiert. An diesem Abend habe ich mich ans Klavier gesetzt. Ich hatte Angst vor dem, was entstehen würde, aber es war wichtig keine Distanz einzunehmen, denn ich gehörte zu diesen Frauen. Der Titel ist zwischen vier Wänden entstanden. Ich habe mich gefragt, ob ich ihn teilen sollte und die Wut darüber, dass so viele Verfahren eingestellt werden, hat über die Schande gewonnen. Es ist nicht mehr nur ein Lied, es ist ein Pflaster geworden, das sicher nicht alles gelöst hat, es aber den Opfern erlaubt sich weniger einsam und anerkannt zu fühlen.
In La Vapeur (Dijon) am Donnerstag den 4. Dezember, in der Cartonnerie (Reims) am Donnerstag den 11. Dezember, in La Rodia (Besançon) am Freitag den 12. Dezember, dann im Jahr 2026 in den Docks (Lausanne) am Donnerstag den 5. Februar, in der BAM (Metz) am Freitag den 6. Februar und in La Laiterie (Straßburg) am Freitag den 20. November
lavapeur.com – cartonnerie.fr – larodia.com – docks.ch – citemusicale-metz.fr – artefact.org
suzane.store
Erschienen bei 3e Bureau / Wagram Music
3emebureau.shop – wagram-stories.com

