Tomi Ungerer: Retrospektive in Offenburg

© Musées de la Ville de Strasbourg / Diogenes Verlag AG, Zürich / Tomi Ungerer Estate Crédit photographique : Martin Bernhart

In Offenburg versammelt die Retrospektive Die Freiheit der Ideen mehr als hundert Zeichnungen und Plakate, die es erlauben Tomi Ungerer (wieder) zu entdecken.

Eine Übersicht zum Schaffen des polymorphen Genies, das Tomi Ungerer (1931-2019) war. Das bietet der reichhaltige Rundgang, in welchem ebenso politische Plakate des Illustrators gezeigt werden – das ikonische Black Power / White Power oder seine Poster gegen den Vietnamkrieg – wie seine Arbeiten für die Werbung, die paradoxerweise ebenfalls sehr oft das Siegel der Satire tragen. Der Besucher entdeckt zum Beispiel eine erstaunliche Kampagne für die Konservenmarke Bonduelle.

Der Anarchist voller Zärtlichkeit, Humanist, der unterstrich, dass „[s]eine Intelligenz eine Manuelle ist: Wir haben ein Gehirn in den Fingerspitzen“, hinterlässt ein Werk, aus welchem hier prächtige Fragmente gezeigt werden. Neben Auszügen aus dem Großen Liederbuch, das deutsche Volkslieder auf romantische Weise illustriert (eine Antwort auf Carl Spitzweg), finden sich jene aus dem Underground Sketchbook, einer bissigen Variation zum „Krieg der Geschlechter“ oder Kinderbücher wie Allumette in dem er Andersen neu interpretiert. Das Sahnehäubchen ist eine seltene Aquarell-Serie, die 2002 entstand und die Geschichte Offenburgs illustriert. 


In der Städtischen Galerie (Offenburg) bis zum 23. Oktober, in Zusammenarbeit mit dem Musée Tomi Ungerer-Centre international de l’Illustration (Straßburg)
galerie-offenburg.de

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