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Straßburg enthüllt Eine umumgängliche Vergangenheit

Bracelet Armreif premier âge du Fer Eisenzeit, Duttlenheim, Fouille Ausgrabung Éveha © Musées de la Ville de Strasbourg, Mathieu Bertola

Als Archäologische Erkundung eines Teils des Elsass präsentiert Eine unumgängliche Vergangenheit seine Fundstücke,  zwischen theoretischer Überlegung und ästhetischer Faszination. 

Eine außergewöhnliche Ausgrabungskampagne hat sich zwischen September 2016 und August 2019 entlang der vierundzwanzig Kilometer von dem entwickelt, das zur A355 werden sollte, der westlichen Umgehungsstraße Straßburgs. Die Kosten der Operation? Fünfzehn Millionen Euro, die im Rahmen seiner legalen Pflichten vom Betreiber Vinci Autoroutes finanziert wurden. „An vierunddreißig Stätten wurden Ausgrabungen gemacht – also auf mehr als zweiundsechzig Hektar – von zweihundert Archäologen, zu einer Periode von der Altsteinzeit bis zum Ersten Weltkrieg“ fasst Quentin Richard, einer der Kuratoren der Ausstellung zusammen. Und der Direktor des Archäologischen Museums fährt fort: „Das Resultat, das hier präsentiert wird, ist wie ein offenes Fenster auf eine Zone, zwischen dem Tal der Zorn und der Bruche. Auf gewisse Weise handelt es sich um eine kleine Geschichte des Elsass.“ In drei Teilen aufgebaut, beginnt der extrem didaktische Rundgang – denn er erklärt die verwendeten Methoden, wie die Malakologie (Weichtierkunde) – mit der Landschaftsbildung. Anschließend wird die Die Besiedlung des Gebiets von der Jungsteinzeit bis zur Gegenwart thematisiert (was zeigt, dass der Ort seit Jahrhunderten dicht besiedelt ist) und Die alten Gesellschaften und der Tod, denn fast vierhundert Gräber wurden freigelegt.


Während die Ausstellung dazu einlädt, sich mit den Entwicklungen einer Region auseinanderzusetzen, in der beispielsweise am Standort Kolbsheim Herrenweg ein Qanat entdeckt wurde – ein im Orient verbreitetes, in unseren Breitengraden jedoch seltenes System zur Wassergewinnung und -zufuhr, wird sie auch von schönen Fundstücken durchzogen. Man denke an eine Perle aus durchscheinender Glasmasse mit Blumenmotiv aus der Epoche der Merowinger, ein äußerst elegantes Armband aus der Eisenzeit (Kolbsheim), einen überraschenden Milchzahn eines Mammuts (Ittenheim) oder einen Markstein aus dem 19. Jahrhundert (Vendenheim), der die Grenze zwischen zwei Grundstücken markierte. Faszinierend ist auch eine kleine anthropomorphe Terrakottafigur aus der Jungsteinzeit, die vermutlich lokal hergestellt und in Stutzheim-Offenheim inmitten von Keramikfragmenten und Tierknochen gefunden wurde. Mit ihren abgerundeten Formen erinnert sie an kykladische Idole, doch ihre Funktion ist unbekannt: Darstellung einer Gottheit oder einfaches Spielzeug? Eine weitere Frage: Sind die Überreste von fünfundachtzig Vasen aus der Bronzezeit, die in Berstett ausgegraben wurden, Zeugnisse einer rituellen Niederlegung oder … des Einsturzes eines Vorratskellers? Der Besuch ist auch eine schöne Einladung dazu der Phantasie freien Lauf zu lassen.


In der Galerie Heitz des Palais Rohan (Straßburg) bis zum 21. Juni 2026
musees.strasbourg.eu

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