Stadtmuseum Simeonstift : Das Erbe Roms in der Kunst

Waterhouse, 1883

Das Stadtmuseum Simeonstift in Trier präsentiert Das Erbe Roms in der Kunst: Seine Dekadenz hatte in der Malerei des 19. Jahrhunderts großen Erfolg.

Im Rahmen der großen Landesausstellung Der Untergang des Römischen Reiches, die sich in drei Institutionen entfaltet (siehe gegenüber), interessiert sich das Stadtmuseum Simeonstift für die Spuren, die von dieser Periode in der Kunst hinterlassen wurden. Der in der christlichen Spätantike mystifizierte Untergang findet seinen schönsten Ausdruck im ikonischen Gemälde von Thomas Couture, Die Römer der Verfallszeit (1847), das mit akademischer Eleganz den Satz von Juvenal verkörpert: „Luxuria incubuit, victumque ulciscitur orbem“ („Die Untugend ist niedergefahren und rächt ihr besiegtes Universum“). Zwischen den Zeilen liest man die Meinung, die der Maler von der französischen Gesellschaft seiner Zeit hat und die bissige Kritik der Julimonarchie. Einige verherrlichen die Figuren der Unterlegenen – Vercingetorix, Arminius… – um den Patriotismus in einem entstehenden Europa der Nationen zu beflügeln, während andere die Trägheit der pervertierten Mächte verspotten, wie John William Waterhouse in Die Lieblinge von Kaiser Honorius (1883). Man sieht darauf einen Herrscher, der sich lieber um seine Vögel als um seine Staatsgeschäfte kümmert. Während seiner Regierungszeit wird das Reich schwächer, die Stadt wird sogar im Jahr 410 von den Goten völlig geplündert, ein Ereignis, das man auf einem genial gekünstelten Gemälde von 1890 von Joseph-Noël Sylvestre wiederfindet.


Im Stadtmuseum Simeonstift (Trier) bis 27. November
museum-trier.deuntergang-rom-ausstellung.de

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