Magali Reus serviert Le Plat principal

© Olivier-Henry Dancy

Die Niederländerin Magali Reus präsentiert mit Le Plat principal (Das Hauptgericht) im Herzen der Synagoge von Delme eine Überlegung zur Natur, dem Menschen und seinem überflüssigen Konsum.

Zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Stock sind siebzehn Skulpturen und Gemälde von Magali Reus entlang eines Rundgangs aufgebaut. Ein erster Candlestick zieht den Blick auf sich, seine drei Meter Höhe ganz in Aluminium gekleidet. Unter dem Titel Blacklight Tamatar ist im Fuß des Kerzenständers eine bizarre Aubergine aus Gips untergebracht. Völlig disproportioniert enthüllt diese das Interesse, das die Künstlerin der Natur und unserer Welt des Hyper-Konsums entgegenbringt. „Das, was sie inspiriert, ist die Art und Weise wie sich die Dinge in unseren Gesellschaften hybridisieren“, erklärt Benoît Lamy de La Chapelle, Kurator der Ausstellung und Direktor des Kunstzentrums. „Anhand dieses Werkes sieht man, dass das Gemüse auf künstliche Weise zu wachsen scheint, da wo es keinen Platz hat. Diese Ambiguität findet sich überall in ihren anderen Kreationen wieder.“ Die Photographie-Serie Landings inszeniert so mehrere Johannisbeeren, Pfirsiche und Aprikosen, die im Hausmüll verschlungen sind. Für diese Ausstellung präsentiert die Bildhauerin ebenfalls vier unveröffentlichte Werke, die die französische Tradition und Produkte der Massenindustrie verbinden: Marmeladen-oder Honiggläser aus pigmentiertem Kunstharz, die von der Marke Bonne Maman inspiriert sind und auf den säuerlichen Namen Clémentine antworten.

Magali Reus
Magali Reus : Landings (August, Flotsam), 2022. Courtesy de l’artiste
The Approach, London; Fons Welters, Amsterdam et
Galerie Greta Meert, Bruxelles.

Im Centre d’art contemporain de La Synagogue de Delme bis zum 4. Juni

cac-synagoguededelme.org

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