Lothringischer Trianon

Photo de Stephan Offermann

Georges Heintz, Architekt und emeritierter Professor entwirft ein Projekt für einen Magnaten in Lothringen: Die King Villa, einen Steinwurf entfernt von der blauen Linie der Vogesen.

Man verdankt ihm schon, in Zusammenarbeit mit Anne-Sophie Kehr, die sehr schönen Projekte Niffer in Kembs oder die Festsäle in Kirwiller oder Hunspach, die Antenne des Soziokulturellen Zentrums Landsberg in Straßburg oder, mit Rudy Ricciotti, den Saal des Tanzmatten in Sélestat. Dieses Wohngebäude, eine lange Lanterne in der lothringischen Landschaft, nimmt einige Elemente des deutschen Pavillons von Mies Van der Rohe für die Welt- ausstellung von 1929 (Barcelona) wieder auf. Zunächst seine Horizontalität, hier aus einem frontalen Stück mit zwei Elementen, Boden und Dach, die einen Dialog eingehen, zwei energische weiße Linien, die sich gegenüberstehen. Das Ensemble wird von Repliken der Metallkolonnen des Pavillons zusammengehalten, mit Ausnahme eines Eckpfeilers aus Beton, einer neuen Säulenordnung, der einen Großteil des Gewichts des Daches trägt. Diese Anspielungen auf die römische Bauweise, wie auf Ricciotti, antwortet auf das gewölbte Glas, das auf einem Travertin aufliegt und ein Schwimmbecken umgibt. Der äußere Trottoir umschließt mit demselben Material eine Glasfront. Die sorgfältige und detailverliebte Arbeit (die großen gebogenen Glasscheiben, die zwei der verglasten Fassaden verbinden, als Hommage an den großen Meister des Bau- haus) sind die Signatur eines Architekten, der seine Arbeit liebt, auf jedes Detail achtet und die Geschichte seiner Kunst genauestens kennt. Man bereut ein bisschen, dass Georges Heintz nicht mit der Möblierung des Ortes, oder den Gärten betraut wurde. So hätte er den fruchtbaren Austausch zwischen Radikalität und Kreation in diesem Architekturprojekt fortsetzen können.

Foto von Stephan Offermann
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