J’ai cru voir

Photo de Bozzo Mori

Mit 間 (ma, aïda…) präsentieren Camille Boitel und Sève Bernard sechsunddreißig Variationen zum Thema Liebe.

In diesem Duell der Herzen geht ein Paar im doppelten Sinne unter. Bevor sie definitiv von den Bühnenbrettern verschlungen werden, inmitten einer Welt, die den Bach runtergeht, leistet die ihrige Widerstand. Oder versucht es zumindest, in einem Anlauf der Zärtlichkeit, in dem die Niederlage unmöglich scheint. Wie zwei Buster Keaton ohne Lächeln reiht das Duo aus einem Zirkusartisten und einer Tänzerin Umarmungen und Streit aneinander, Fragmente des Lebens und Begegnungen, die sich in manchmal flüchtigen Momenten knüpfen, die immer dazu bestimmt sind zu verschwinden. Dieses kleine Schmuckstück basiert auf einer verrückten und unsichtbaren Maschinerie, die in diesen Mikro-Erzählungen von Liebesszenen alle Gewagtheiten erlaubt und dem Zuschauer das Vergnügen überlässt (oder auch nicht) die mit den Augen gestreiften Geschichten zu Ende zu denken. Eine besondere Melancholie umgibt (ma, aïda…), jene die am theatralischen Akt als solchem klebt, der absolut alles mobilisiert um Schönheit zu Tage treten zu lassen. Die dunklen Objekte der Begierde verhindern oft die Umarmung und den Einklang. Wie im Leben, darf man keine Angst haben, alles von Vorne zu beginnen, zurückzubauen, zu fallen, Konventionen zu brechen, für einen letzten zarten Tango inmitten der Ruinen.


Im Manège (Reims), am Freitag den 16. und Samstag den 17. Oktober
manege-reims.eu

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