Israel Galván ehrt Sevilla in Seises

© Natalia Benosilio

Israel Galván kommt mit Seises nach Montbéliard zurück, einer Hommage an Sevilla, die liturgische Tänze aus dem 15. Jahrhundert neuinterpretiert.

Mit ausgelassener Freude und aufständigem Eigensinn ein mechanisches Reittier reiten – einen Heimtrainer, den er benutzt, um höllischen Krach zu machen, aber immer mit Anmut. Auf Muschelschalen tanzen, zum Klang von Sonaten für Cembalo und Klavier von Alessandro und Domenico Scarlatti. Stollen von Fußballern anziehen, um leicht gedämpfte Stepptanz-Geräusche zu erzeugen. Und immer en profil tanzen, als eine Art Herausforderung der Flamenco- Tradition. Als Galionsfigur der Erneuerung der Gattung, präsentiert Israel Galván eine echte visuelle und akustische Hommage an das Sevilla, das ihn aufwachsen sah. In diesem Solo nimmt er sich der andalusischen Tradition mit den religiösen Wurzeln des Baile de los Seises (Tanz der Sechs) an, der von Kindern in der gotischen Kathedrale von Santa María de la Sede interpretiert wird. Mit ihrem mittelalterlichen Federhut interpretiert er den Fandango mit Kastagnetten neu, spielt mit der hyperrealistischen Vorstellungswelt von Velàzquez bevor er mit Schwung in poetisch-verliebte Zuneigung eintaucht. Die Stimmen des Kinderchors leiten durch den letzten Teil, wie eine Enthüllung des Körpers und der Seele, bevölkert von Erinnerungen und alten Geistern, reaktiviert durch ein heidnisches Ritual dessen Bewegung und Klang den Grundpfeiler bilden.


Im Théâtre de Montbéliard am Dienstag den März

mascenenationale.eu

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