Mit einer Inszenierung, die in die Annalen eingehen wird, interpretiert Franck Chartier Dido and Æneas von Purcell im Theater Basel neu.
In einer äußerst disruptive Aufführung zersprengen Franck Cartier und seine Tanztheatercompagnie Peeping Tom Dido and Æneas, für ihren ersten Ausflug in die Oper. Sie präsentieren einen schwindelerregenden Sprung in die Psyche von Didon, auf den sich die ganze Affäre konzentriert, fügen der Musik von Purcell zeitgenössische und kinematographische Kompositionen von Atsushi Sakai hinzu, die eine neue erzählerische Ebene kreieren, welche ergreifende Bilder aufeinanderfolgen lässt.
Ausgehend von der Geschichte einer alten verwitweten Königin, die reich und mächtig ist, besessen von Purcells Oper, die sie ohne Unterlass an ihrem Hof aufführen lässt – eine klassische Vorgehensweise des „Theaters im Theater“ –, geraten die Dinge ins Trudeln. Von verträumt-phantastische Szenen, in denen sie sich mit der Herrscherin von Troja identifiziert, bis zu halluzinierten Bildern, hat der Zuschauer das Gefühl einen Faustschlag in die Magengegend zu bekommen, der ihn jegliche Orientierung verlieren lässt. Diese Neuinterpretation, die sich in einem miefigen und dekadenten Interieur – mit seiner Ahnengalerie – entfaltet, erweist sich als überaus stimulierend!
Im Theater Basel vom 11. bis 13. Juni, dann am 16. & 20. Juni
theater-basel.ch
