Herr des Lichts

Museum der Kulturen Basel / Omar Lemke

Mit Erleuchtet – Die Welt der Buddhas präsentiert das Museum der Kulturen Basel eine Reise in die verschiedenen Strömungen des Buddhismus, seine Repräsentationen und rituellen Praktiken.

Siddhārtha Gautama ist einer der wichtigsten Propheten der Menschheitsgeschichte. Sein Leben und seine Gebote führten Wandermönche vier Jahrhunderte vor Christus dazu, seine Lehren zu verbreiten, die dazu führen, anhand einer Methode der kontemplativen Meditation, alle Ursachen des Leidens zu beenden. Dieses spirituelle Erwachen bis hin zum vollen Bewusstsein, das Lust, Hass, Verlangen und Leid herausfordert, wird heute von mehr als 380 Millionen Menschen auf der Welt erstrebt. Mit fast 280 Ausstellungsstücken nähert sich das Museum der Kulturen Basel der unglaublichen Vielfalt der Symbole und Repräsentationen aus aller Welt an, von einer monumentalen japanischen Buddha-Statue bis zu einer anderen von wenigen Zentimetern Höhe aus Kaschmir. Die Ausstellung befasst sich auch mit dem Rad der Erkenntnis, das sich unendlich erneuert und diese Philosophie begleitet, die im Laufe der Jahrhunderte zu einer Religion mit Mönchen, Ritualen und Dogmen geworden ist.

In den hier vereinten 50 Darstellungen des Lichtwesens, zeigt die Tradition es der Reihe nach auf einem Lotus-Thron sitzend oder als Prinz, der die schönen Schmuckstücke und wertvollen Gewänder eines Souveräns trägt, was daran erinnert, dass Siddhārtha in einer königlichen Familie in einem Dorf in Nepal an der Grenze zu Indien geboren wurde. Aber es sind die Details des Gesichts (friedlich, manchmal nach vorne gebeugt) und Hände (Mudras genannt), die für Eingeweihte verschiedene Charakteristiken und Aktionen widerspiegeln. Wenn er von sieben Reptilien-Köpfen umgeben ist, hat er die Hilfe des Schlangenkönigs Mucalinda erhalten, der ihn vor einem Unwetter schützt. Diese Vision Buddhas, voll goldenen Lichts, umgeben von den Nagas aus einem nicht-buddhistischen Mythos, erlaubte es, sein Wort ab dem 7. Jahrhundert in ganz Asien zu verbreiten. Auf die Symbole, die zu den Zeiten seiner ersten Anhänger üblich waren – zum Beispiel der Abdruck seiner Füße, da Buddha es ablehnte, dass seine Person wie ein Gottesbild verehrt werde – um sich auf seine Lehren zu beziehen, die mündlich weitergegeben wurden, folgte eine große Anzahl von Reliquien, Skulpturen und Gemälden. So haben sich die Stupas* entwickelt, runde Bauwerke mit quadratischer Basis – ursprünglich dazu gedacht, die als heilig angesehenen menschlichen Überreste zu empfangen – welche als Darstellung zwischen der physischen und spirituellen Welt dienen. Im Laufe der Zeit sind verschiedene Strömungen entstanden, auch mit einigen Auseinandersetzungen, insbesondere in Tibet. Ihre Wege um das Nirwana zu erreichen weichen voneinander ab. Der Verzicht auf alles Materielle, die Meditation und die Abstinenz sind weit verbreitet, auch wenn Rituale aufblühten (Aufsagen von Mantras, Opfergaben an die Bodhisattvas, die unendliches Mitgefühl demonstrierten…), die dem Beispiel des Vajrayana folgen, in dem sie den Weg zur Erleuchtung aufzeigen: Die Glocke und das Zepter aus Diamanten – der Vajra –, die bescheidenen Reisealtäre oder die Gebetsmühlen.

* Je nach Land trägt die indische Stupa den Namen Dagoba in Sri Lanka, Paya in Myanmar, Chedi in Thailand, Ta in China, To in Japan oder Chörten in Tibet


Im Museum der Kulturen Basel, bis zum 23. Januar 2022
mkb.ch

Als Antwort auf die pandemiebedingten Einschränkungen erlaubt ein Digitorial eine interaktive Erfahrung rund um Buddhas Erscheinung auf erleuchtet.mkb.ch

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