Franz Ferdinand erfindet sich neu mit The Human Fear

Die schottische Rockgruppe Franz Ferdinand verleiht sich eine experimentalere musikalische Identität mit ihrem sechsten Werk The Human Fear.

Während ihr letztes Studioalbum Always Ascending von 2018 stammte, haben die Unruhestifter von Franz Ferdinand am vergangenen 10. Januar mit The Human Fear ein großes Comeback gelandet. Zwölf neue Titel mit neuen Klängen zwischen klassischem Rock’n’Roll und alternativer Musik. Mit sehr rockigen Gitarrenriffs – schluss- endlich sehr Franz Ferdinand! –, soll Audacious Mut machen, dazu anregen nach vorne zu schauen, getragen von einer intensiven Erzählung, die jeden anspricht: „But don’t stop feeling audacious, there’s no one to save us / So just carry on“ („Also höre nicht auf dich kühn zu fühlen, keiner ist da um uns zu retten / Also mach einfach weiter“). Laut Bob Hardy, Bassist und Mitbegründer der Band ist dieser Refrain gleichzeitig sehr stark und wichtig. „Ich mag es, dass wir diese Botschaft in einem Lied haben, noch mehr, dass es in jenem ist, das das Album eröffnet“, vertraut er uns lächelnd an. Auf der Seite von Tell Me I Should Stay, stimmen sich die Gitarre, der Bass und die Klaviatur mit dem Text zu einem sanfteren Rhythmus ab. In der ersten Person erzählt, folgt die Geschichte einem Mann, der ein letztes Mal Abschied von seiner Frau nimmt: „Light me a bougie candle / When I’m gone / And I will sing / Lover’s song / Well, hold me / Before I’m gone“ („Zünde mir eine Kerze an / Wenn ich gegangen sein werde / Und ich werde singen / Das Lied der Verliebten / Also halte mich / Bevor ich gehe“). Auf dieser Platte bemerkt man den Willen zu zeigen, dass die Kraft nicht nur durch die Instrumente kommt, aber auch durch die Behandlung tiefgreifender und intimer Themen.

Franz Ferdinand – Tell Me I Should Stay


Hooked, geprägt von einer Stimmung an der Grenze von Rock und Elektro-Pop illustriert diese Erneuerung: Mit weniger Gitarre, wird dem Synthesizer und dem Bass mehr Raum gelassen, was uns in einen äußerst erfreulichen abgehackten Rhythmus versetzt. Man bemerkt die imposante Präsenz des elektronischen Klaviers in The Doctor, insbesondere am Anfang und beim Refrain, wo er mit einem ungezügelten Rhythmus brilliert, der sich perfekt mit dem Rest des Stücks verbindet. Treu von Schlagzeug begleitet, lanciert der Synthesizer hier eine echte Einladung auf die Tanzfläche. Immer noch auf dieser Suche nach Wiedergeburt hat sich die Gruppe auch von griechischen Einflüssen inspirieren lassen. Dieser Seitenhieb auf die Wurzeln von Alex Kapranos, der Hauptstimme des Quintetts, ist auf Black Eyelashes offensichtlich, einem Stück, das den Zuhörer in die Atmosphäre eines Sandalenfilms versetzt, dank seines Rhythmus, der mit langen und kurzen Tönen spielt, ebenso wie mit der Tonqualität, insbesondere den hohen Tönen. „Ich denke nicht, dass wir dieses Werk zu einem anderen Moment unserer Karriere aufgenommen hätten“, offenbart Bob Hardy. Und er sagt abschließend: „Wir haben uns dazu entschieden voll zu dem zu stehen was wir sind und es dem Publikum zu ermöglichen die komischsten Aspekte unseres Geschmacks zu erkunden“.


Beim Festi’neuch (Neuchâtel) am Samstag den 14. Juni, bei Décibulles (Neuve-Église) am Samstag den 12. Juli und beim Gurtenfestival (Bern) am Freitag den 18. Juli
festineuch.chdecibulles.comgurtenfestival.ch

Erschienen bei Domino Recording Company
dominomusic.com


 

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