Dominique Pitoiset interpretiert Puccinis Tosca neu

© Mirco Magliocca

Eine herausragende Aufführung der Saison der Opéra de Dijon ist Tosca von Puccini in einer Inszenierung ihres Direktors Dominique Pitoiset.

Man kennt die Geschichte, die sich im Jahr 1800 in Rom entfaltet, in-und auswendig. Es ist jene der Sängerin Floria Tosca, ihres Liebhabers, des Malers Cavaradossi und des Barons Scarpia, des teuflischen Polizeichefs. Um diesen Blockbuster zu inszenieren, nutzt Dominique Pitoiset eine „mentale Archäologie. Ich habe mir einen Rahmen fixiert: Kein spektakulärer Dekor, der Unsummen kostet, eine nüchterne Inszenierung, ein eher leerer Raum, in dem der Körper zentral ist. Ich habe mich von einigen Traditionen des katholischen Italiens inspirieren lassen, zum Beispiel der Figur der „Träumerin“, einer Figur die als solche von den ländlichen Gemeinschaften des Südens bezeichnet wurde. Das war ein prä-vatikanischer und prä-faschistischer Mutterboden“, fasst er zusammen. Und er setzt fort, erklärt seine analytische Vorgehensweise, die sich auf „die Angst davor konzentriert, das Leben zu verlieren, den Hass, die Frustrationen, die Ohnmacht…“ Es sind diese Mechanismen, die „menschliche Wesen anderen Menschen zum Fressen vorwerfen, die sich in Blut und Gewalt wälzen“, die ihn interessieren. „Ich muss gar nicht überzeichnen: Die Musik drückt diese Gewalt aus, sie ist diese Gewalt“, fasst er zusammen.


Im Auditorium der Opéra de Dijon vom 12. bis 18. Mai

opera-dijon.fr

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