Eine wunderbare Winterreise mit Thomas Hampson

Thomas Hampson © Jimmy Donelan

Mit Thomas Hampson, empfängt das Festspielhaus einen außergewöhnlichen Interpreten der Winterreise von Schubert. 

Vierundzwanzig Lieder, die Schubert im Alter von dreißig Jahren, ein Jahr vor seinem Tod, geschrieben hat. Vierundzwanzig Lieder wie ebenso viele Splitter aus Eis, Regentagen und kaltem Wind: Die Winterreise erinnert an ein düsteres Herumirren in der metaphysischen Vorhölle, jene der Erinnerung und der besinnungslosen Liebe. Zwangsläufig schmerzhaft, aber glücklich, manchmal wie ein schwarzer Himmel, der von seltenen Aufhellungen durchzogen ist. Es braucht einen großen Sänger um in diese entsetzlichen Geheimnisse einzutauchen, in der die Seele jubelt, wie in Einsamkeit. 

Thomas Hampson © Jiyang Chen


In Begleitung des Pianisten Wolfram Rieger ist der amerikanische Bariton Thomas Hampson einer der größten Interpreten eines Zyklus, von dem er eine ergreifende Aufnahme lieferte (EMI Classics, 2011). Seine flexible Stimme taucht in eisige und einsame Atmosphären eines Stückes ein, das voller Innerlichkeit ist, in der der Schnee von beängstigenden Schatten bevölkert ist, jene von hoffnungslos heulenden Hunden, auf düstere Weise quietschenden Wetterhähnen und gespenstigen Raben… Wärme und Trost scheinen der fatalen Laufbahn eines Mannes zu fehlen, der von seiner Geliebten verraten wurde und dem Wahnsinn verfällt.


Im Festspielhaus (Baden-Baden) am Samstag den 1. November 
festspielhaus.de 

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