Die Existenz unter der Lupe in Aux Lieux d’Être im Frac Alsace

Teresa Margolles, Pista de baile del nightclub « Centro Lagunero », 2016 Collection 49 Nord 6 Est – Frac lorraine, Metz (FR) © Teresa Margolles et Galerie Peter Kilchmann, Zurich, (CH)

Von der Selbstbetrachtung bis zum Sezieren der Beziehung zu seinem Nächsten, erkundet Aux Lieux d’Être die zahlreichen Facetten der Existenz im Frac Alsace. 

Von der Dekonstruktion des Konzepts bewegt, stehen die rund zwanzig eingeladenen Künstler (deren Werke den drei Fracs in Ostfrankreich gehören) zu einer politischen Lektüre des Seins. Zwischen Skulptur und Konfektion emanzipiert sich die Keramikerin Valentine Cotte zum Beispiel von ihrer traumatischen Familiengeschichte, indem sie sich eine Rüstung aus Porzellan schmiedet (On m’appelle cotte de maille, 2022-23), womit sie die Verletzlichkeit der Frauen gegenüber dem Patriarchat kristallisiert. Ebenfalls in der Intimität, hinterfragt Gina Folly den Einfluss von Alltagsgegenständen auf unsere Identität mit Untitled 3-4 (2020), einem Duo von Schwangerschaftstests aus Bronze in einem Glasschrank. Zu einer Installation geworden, erinnert das medizinische Dispositiv an den Umsturz, den der Übergang des Individuums zur Elternschaft darstellt. 


Indem sie den Fokus auf die Unterdrückung der Minderheiten richtet, gibt Teresa Margolles den Opfern der Rezension eine Stimme, die ihr Heimatland Mexiko beherrscht, mit der Photographie-Reihe Pista de baile del nightclub (2016), die Transgender- Sexarbeiterinnen in Ciudad Juárez in Szene setzt. Diese Frauen, die inmitten von Überresten demolierter Diskotheken posieren, und Aufgrund des Verschwindens ihrer Arbeitsorte in einer unsicheren Lage sind, nehmen die Hoffnung auf ein besseres Leben für sich in Anspruch. 


Im Frac Alsace (Sélestat) bis zum 8. Juni 
frac-alsace.org 

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