Nach dem Fest: Benjamin Seror im Crac Alsace

Photo de Aurélien Mole

Mit Fascination taucht der Crac Alsace in die funkelnden und traurigen Verirrungen von Benjamin Seror ein.

 

Eine Lieder-Ausstellung. Das ist die neuartige und be törende Erfahrung, die die Besucher auf einen Walzer durch die Säle mitnimmt, die auf melancholische Weise an verlassene Diskotheken erinnern! Depressing Times, Ne plus redire, ne plus revoir… : Die acht Stücke, die von Benjamin Seror während des Lockdowns komponiert wurden, sind getränkt von der Atmosphäre nach dem Fest, zwischen Niedergeschlagenheit und Ironie. An Kleiderbügeln aufgehängt, spuken die Arbeitskostüme des Künstlers – eine Kombination voller brillanter Metallplättchen, Strampelhose aus Velours und Satin-Pyjama – durch die Flure des Kunstzentrums wie tanzende Gespenster. „Ich bin konfus und verloren, ich verstehe nicht ob es sich um eine neue Welt oder die Endzeit handelt“, hört man ihn singen, in Angesicht eines Videos von blühendem Weißdorn, der im Rhythmus erzittert. Bis die Musik aufhört und den Besucher den verschlafenen Raum entdecken lässt. In der Ferne – man irrt auf leisen Sohlen durch die Räume des Crac und spitzt die Ohren um ihn zu finden – wird ein anderer Raum zum Klang eines Liedes erweckt. Melodien die auch mit den Werken von vier jungen Talenten in einen Dialog treten – zu den Favoriten gehören die Gemälde von Yan Li mit ihrem bissigen Humor – denen Seror seine Theorie der Emotionen vermittelt hat, als er an der
École supérieure d’Art in Grenoble lehrte.


Im Crac Alsace (Altkirch) bis zum 30. Januar 2022
cracalsace.com 

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