Candle Burning, der Reggae mit Funk-Akzenten von Groundation
Die von Jazz und Funk beeinflusste Reggae-Band Groundation verbreitet in ihrem elften Album Candle Burning eine Botschaft des Lebens.
Die aus Kalifornien stammende und 1998 um den Sänger und Gitarristen Harrison Stafford gegründete Band Groundation, mit zehn Musikern und Sängern, kehrt mit Candle Burning zurück, einem kleinen Juwel, in dem das Feuer die Hauptrolle spielt. Als spirituelles Symbol des Lebens, als Licht, das uns leitet, oder als Energie, die alle Lebewesen miteinander verbindet, nimmt es viele Formen an und offenbart sich zunächst in Energy, einem Titel, der mit den kraftvollen Klängen eines elektronischen Rhodes-Pianos beginnt. Der Ton ist gesetzt und macht dann Platz für die Vitalität der Blechblasinstrumente, des Schlagzeuges und des so unverkennbaren Reggae-Stils. Mit Wohlwollen lädt der Leadsänger mit seiner rauen Stimme dazu ein, das Schicksal vom ersten Vers an anzunehmen – „Whatever comes to be / Was always meant for me” („Was auch immer kommen mag / war immer für mich bestimmt”) –, bevor er mit Worten der Resilienz fortfährt: „Have confidence, out of the darkness must come out to light“ („Habe Vertrauen, aus der Dunkelheit muss Licht entstehen“). Im Titel der dem Album seinen Namen verleiht, kommt erneut das Rhodes zum Einsatz und schafft eine funkige, ätherische Atmosphäre, die sanft auf den Rock der Basslinien trifft. Zunächst nur leicht wahrnehmbar, werden letztere dann aber immer stärker, bis sie sich – auf schöne Weise! – ihr eigenes Solo gönnen.
Candle Burning geizt auch nicht mit Kollaborationen: So sind beispielsweise die ivorische Persönlichkeit Alpha Blondy und der ehemalige Frontmann von Black Uhuru, Mykal Rose, mit ihren Stimmen auf dem melancholischen Titel The Youth zu hören, während Mutabaruka, der jamaikanische Star des Spoken Word, bei The Light mitwirkt. Das von Mystik geprägte Stück hinterfragt die Existenz und dieses göttliche Licht, das sie durchdringt – „An eternal power illuminates us all” („Eine ewige Kraft erleuchtet uns alle”); „So the question is not, does the light exist / But the question really is / What are we going to do with it?” („Die Frage ist also nicht / existiert das Licht / sondern vielmehr / was machen wir aus ihm?”) – und endet mit einem bewegenden Posaunensolo. Die Platte enthält auch Anspielungen zwischen den einzelnen Titeln, wobei der Gedanke der Abstammung und Nachkommenschaft, der in Candle Burning – „Keep the candle burning, pass it around” („Halte die Kerze am Brennen, gib sie weiter”) – geformt wird, seine logische Fortsetzung in Keeper of the Flame – „Everybody takes a turn and then pass the flame“ („Jeder ist einmal dran und gibt dann die Flamme weiter“) – und dem symbolträchtigen Anew – „Every candle have to end“ („Jede Kerze muss irgendwann erlöschen“) – findet.
Im Fri-Son (Fribourg) am Samstag den 1. November, in der Cartonnerie (Reims) am Sonntag den 2. November, im Point d’Eau (Ostwald) am Sonntag den 9. November und im Moloco (Audincourt) am Montag den 10. November
fri-son.ch – cartonnerie.fr – artefact.org – lemoloco.com
Erschienen bei Baco Music
bacomusic.fr

